Schrank

[27] Schrank, ursprünglich ein oblonger, kastenartiger Behälter, der in der Kirche zur Aufbewahrung der heiligen Geräte, der Priestergewänder etc. diente. In einfacher Fügung der Schreinerarbeit waren die Oberteile dieser eisenbeschlagenen Schränke meist truhenartig abzunehmen, um in Kriegszeiten als leichtes Beförderungsmaterial zu dienen. Später erhielt der S. Düren, die mit Malereien verziert waren, und wurde auf vier niedrige Pfosten gesetzt, die zu gedrehten Füßen ausgebildet wurden. Unter dem Einfluß des gotischen Stiles wurde der S. architektonisch gegliedert (s. Tafel »Möbel I«, Fig. 9), die Füllungen der Türen wurden mit Schnitzereien verziert, die dann durch die Renaissance zu größtem Reichtum entwickelt wurden (Beispiele: Fig. 6 u. 10). Der S. der Renaissance blieb auch für die spätere Gestaltung dieses Möbels bis auf die Gegenwart maßgebend. Beispiele moderner Schränke s. Tafel »Möbel II«, Fig. 8, und III, Fig. 5. Vgl. auch Kunstschrank.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 27.
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