[28] Stieber, Wilhelm, preuß. Polizeibeamter, geb. 3. Mai 1818 in Merseburg, gest. 29. Jan. 1882, studierte die Rechte, trat 1843 beim Polizeipräsidium in Berlin in Dienst, bildete sich zu einem der gewandtesten Kriminalpolizeibeamten aus und wurde, da er besonders bei politischen Untersuchungen Verwendung fand, allgemein gefürchtet. Unter der neuen Ära 1860 wegen Überschreitung der Amtsbefugnisse angeklagt, aber freigesprochen, wurde er zur Disposition gestellt, erwarb sich aber 1866 und 1870/71 als Chef der Feldpolizei große Verdienste und wurde Geheimer Regierungsrat. Nach Stiebers Tod erschienen nach seinen Papieren frei bearbeitete »Denkwürdigkeiten des Geheimrats S.« (Berl. 1883).