[278] Tacna, nördlichste, 1880 den Peruanern entrissene Provinz Chiles, am Stillen Ozean, vom Rio Zama bis zum Rio Camarones und im Innern bis jenseit der westlichen Kordilleren reichend, 23,958 qkm mit (1902) 28,791 Einw. Die Küste erhebt sich steil aus dem Meere, das Innere steigt in vegetationsarmen Stufen, die zuerst Guanolager, dann Salpeter, aber nur südlich am Rio Azapa, enthalten, zu dem steilen Rande der innern großen Hochebenen empor, auf welcher der Tacora (601710), die Zwillingsberge Pomarapa und Parinacota (6250 und 6376 m) und der Huallabiri (6000 m) sich erheben. Die Flüsse Sama an der Nordgrenze, Camarones an der Südgrenze u. a. führen selten im ganzen Laufe Wasser, da Regen häufig mehrere Jahre ausbleibt. Das Klima ist in den Flußtälern und an der Küste meist ungesund. Erdbeben haben wiederholt große Verheerungen angerichtet. Der Landbau ist unbedeutend, etwas größer die Viehzucht, am wichtigsten aber der Bergbau, daher besteht die Ausfuhr über den Hafen Arica (s. d.) vornehmlich aus Silber, Kupfer und Zinn, dann aus Alpaka- und Schafwolle, Chinarinde, Gold. Die gleichnamige Hauptstadt (San Pedro de T.), am Fluß T., durch Eisenbahn mit Arica verbunden, 579 m ü. M., 9400 Einw., in dürrer Ebene, ist Sitz eines deutschen Konsuls, hat jedoch seit Eröffnung der Bahnen von Antofagasta nach Oruro und von Mollendo nach Puno an Bedeutung verloren.