[561] Tinseau (spr. tängßṓ), Léon, franz. Romandichter, geb. 30. April 1844 in Autun (Burgund), war unter dem Kaiserreich Unterpräfekt, widmete sich aber nach mehrfachen Reisen, von 1880 an ganz der Literatur. In seinen meist in der vornehmen Pariser Gesellschaft oder in der Diplomatenwelt spielenden Romanen entwickelt T. ein anmutiges Erzählertalent und seinen Esprit. Zu nennen sind: »Robert d'Epirieu« (1882), »La meilleure part« (1885), »Ma cousine Pot-an-Feu« (1888, auch deutsch), »Le chemin de Damas« (1894), »Un nid dans les ruines« (1898), »La princesse errante« (1902), »Les étourderies de la Chanoinesse« (1906), »La clef de la vie« (1907).