[566] Tirnau (Tyrnau, magyar. Nagyszombat, spr. nádj-ßómbat, slowak. Trnava), Stadt mit Munizipalrecht, bis 1876 königliche Freistadt, im ungar. Komitat Preßburg, an den Bahnlinien Preßburg-Sillein, T.-Sereth und T.-Kutti und am Bach Trnava gelegen, mit 9 römisch-kath. Kirchen (darunter der 1389 erbaute Dom), Ursuliner- und Franziskanerkloster, evangelischer und griech. Kirche, 2 Synagogen, Handel, Weinbau, Zuckerfabrik, Dampfmühle und (1901) 13,181 slowakischen, magyarischen und deutschen (meist römisch-katholischen und israelit.) Einwohnern. T. war früher befestigt, ist Sitz eines Domkapitels und erzbischöflichen Vikariats und hat eine kath. Lehrerpräparandie, ein erzbischöfliches Obergymnasium, ein kath. Seminar, ein Bezirksgericht, ein großes Militärinvalidenhaus mit Spital und Irrenanstalt, ein Komitatsspital, ein Theater, Promenadenanlagen (in den ehemaligen Schanzgräben), Elektrizitätswerk und ein Denkmal zur Erinnerung an die am 14. Dez. 1848 gefallenen Honvéds. Von 16351773 bestand hier eine Universität, die Maria Theresia nach Ofen, Joseph II. nach Pest verlegte. Während der Türkenherrschaft war T. von 15431820 der Sitz des Graner Fürst-Primas.