Tramētes

[660] Tramētes Fr., Pilzgattung aus der Ordnung der Hymenomyzeten und der Familie der Löcherschwämme, holzbewohnende Schwämme mit stiellosem, halbiertem Hute. T. pini Fr. (Kiefernschwamm), mit konsolenförmigen, 7–14 cm breiten, bis 11 cm dicken, korkig-holzigen, braunschwarzen, tief gefurchten, meist dachziegelförmig übereinander wachsenden Hüten mit rötlichgelben Röhren, wächst an Kiefern, seltener an Fichten, Lärchen und Weißtannen, und verursacht die Ringschäle, Rindenschäle und Rotfäule (s. d.) der Kiefern. Erstere Krankheit zeigt sich an den obern Stammteilen und stärkern Ästen und besteht darin, daß das Holz braune Längsstreifen und charakteristische, isolierte, reinweiße Flecke erhält, die von Zellulose herrühren. Nur an alten Aststümpfen bildet der Pilz die oft über 50 Jahre alt werdenden und jährlich eine neue Röhrenzone ansetzenden Fruchtkörper. Die Infektion des Baumes findet nur von abgebrochenen oder abgesägten Ästen aus und erst in ältern Baumbeständen statt, da der Pilz mit seinem Mycelium bei der Kiefer nur im Kernholz wuchert, bei der Fichte und Tanne kann dagegen die Zersetzung bis zur Rinde vordringen. Als Bekämpfungsmaßregel empfiehlt sich das Aushauen aller erkrankten Stämme (Schwammbäume). T. radiciperda Hart. (Polyporus annosus Fr.), mit gezonten, braunen Fruchtkörpern und weißer Röhrenschicht, verursacht an Nadelhölzern und einigen Laubhölzern, wie der Buche, von den Wurzeln und der Stammbasis aus eine gefährliche Rotfäule des Holzes.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 19. Leipzig 1909, S. 660.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika