[783] Tschuwaschen, ein zum türkisch-tatarischen Zweig des uralaltaischen Sprachstammes gehörendes Volk, das offenbar aus einer Mischung von Wolgafinnen (Tscheremissen) und Tataren hervorgegangen ist. Sie leben, (1897) 843,755 Köpfe stark, am rechten Wolgaufer und an der Sura in den Gouvernements Kasan, Simbirsk, Samara, in geringerer Zahl in Saratow, Ufa, Orenburg und gelten als fleißig, sittenrein, sehr reinlich, sind Ackerbauer, Vieh- und Bienenzüchter, Fischer und Jäger und seit Mitte des 18. Jahrh. meist Christen, doch steht der Jomsa oder heidnische Zauberpriester in hohem Ansehen. Vgl. Schott, De lingua Tschuwaschorum (Berl. 1841); Solotnitzkij, Tschuwaschisch-russisches Wörterbuch (Kasan 1875); Vambéry, Über die T. (magyar., Budap. 1883); Aschmarin, Wolgabulgaren und T. (russ., Kasan 1902).