Verstopfung

[110] Verstopfung, die verzögerte oder (im höchsten Grade) verhinderte (absolute V.) Entleerung des Darminhalts (s. Stuhlverstopfung). V. kommt auch bei allen Tieren vor. Bei Pferden hat sie ihren Sitz meist im Dickdarm und äußert sich in Kolik (s. d.); bei Wiederkäuern ist sie meist eine Anstauung des Futters im zweiten oder dritten Magen (chronische Unverdaulichkeit). Die Ursachen sind verschieden. Die Behandlung richtet sich auf Anregung der Magen- und Darmtätigkeit und ist teils arzneilich, teils diätetisch. Als Haus-, bez. einfach anzuwendende Mittel dienen bei Pferden Aloeextrakt 25 g und 300 g Glaubersalz mit Eibischwurzel zu Bissen geformt (auf einmal), bei Rindern Glaubersalz 500 g, Wermut 75 g und Kochsalz 100 g auf zweimal in einer Abkochung von Tabakblättern, bei Schweinen 50 g, bei Hunden 15–30 g Rizinusöl. Außerdem lauwarme Klistiere. Als abführendes Futter empfehlen sich Weizenkleie (in Wasser verrührt), Grünfutter, Rübenblätter.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 110.
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