[428] Wasungen, Stadt im Herzogtum Sachsen-Meiningen, Kreis Meiningen, an der Werra und der Staatsbahnlinie Eisenach-Lichtenfels, 276 m ü. M., hat 2 evang. Kirchen, ein altes Schloß, das Henneberger Schloß »Maienluft« (Burgruine mit dem Juttaturm), ein Damenstift, Amtsgericht, Oberförsterei, Holzstoff-, Lederpappe-, Papier-, Dachpappe-, Holz- und Metallwaren-, Zigarren- und Seifenfabrikation, Holzschneiderei, Rosenkulturen und (1905) 2992 evang. Einwohner. Der früher bedeutende Tabakbau (seit 1659) hat ganz aufgehört. Südwestlich der Gebaberg (s. Geba) und südöstlich der Dolmar (s. d.). W., seit Beginn des 12. Jahrh. im Besitz der Grafen von Henneberg, fiel bei der Teilung von 1274 an die Schleusinger Linie, nach deren Aussterben 1583 an den Ernestinischen Zweig der Wettiner und wurde 1681 dem neuen Herzogtum Sachsen-Meiningen überwiesen. Eine gewisse Berühmtheit erlangte W. durch einen lächerlichen Streit, den sogen. Wasunger Krieg, den 174748 Gotha und Meiningen (unter Herzog Anton Ulrich, s. Anton 5) miteinander führten; infolge des Rangstreites zweier Damen des Meininger Hofes rückte nämlich auf Befehl des Reichskammergerichts das gothaische Militär ins Land und nahm die Stadt W. ein. Vgl. v. Witzleben, Der Wasunger Krieg (Gotha 1855).