Eine eiserne Drehbank ist in Fig. 1 dargestellt. Auf zwei Böcken S, S ruhen die Wangen W, W von II-Querschnitt. Am linken Ende ist der Spindelstock D befestigt, am rechten Ende der Reitstock C aufgesetzt, zwischen D und C die Auflage B und Support A gezeichnet. Unter den Wangen befindet sich der Fußtritt tt, der mittels der Zugstange u die Welle hh in Umdrehung setzt, welche die Drehbewegung von der zugleich als Schwungrad dienenden Schnurscheibe l mit sechs Rillen durch die Schnur r auf die Schnurscheibe l1 der Spindel xx überträgt und diese demnach je nach der gewählten Rille mit entsprechender Geschwindigkeit in Umdrehung setzt. Die mit zwei Zapfen gelagerte Spindel stützt sich gegen eine in dem Arme kp angebrachte Schraube zur Aufhebung des von dem Reitnagel yy auf die Spindel übertragenen Druckes. Auf den Spindelkopf ist die Planscheibe OO zur Aufnahme eines flachen Arbeitsstückes, gegen jedes andre Futter vertauschbar, aufgeschraubt. Der Reitstock C ist nach Lösung der Schraubenmutter n längs der Wangen zu verschieben und an jeder Stelle durch Anziehen dieser Mutter zu befestigen. Der Reitnagel sitzt in einer Stange, die am rechten Ende eine Schraube trägt und daher mittels einer Mutter im Handrad Z durch Drehung von Z vor- und zurückgestellt werden kann, um die Spitze in das Grübchen des Arbeitsstückes zu schieben. Die Auflage B trägt oben eine höher oder tiefer zu stellende Krücke, läßt sich wie der Reitstock längs der Wangen, zugleich aber zur Anpassung an die Größe des Arbeitsstückes auch quer zu den Wangen auf dem Prisma i verschieben sowie mit diesem auf den Wangen beliebig schrägstellen und in jeder Lage durch die Schraube n festhalten. Desgleichen ist der Support A verschiebbar und durch den Griff m überall zu befestigen.
Der Support ist so einzurichten, daß man mit ihm den festgehaltenen Meißel sowohl nach dem Arbeitsstück-Durchmesser einstellen als auch der Oberflächenbeschaffenheit gemäß führen kann. Seine allgemeine Anordnung geht aus Fig. 2 im Querschnitt hervor, die einen sogen. Handsupport darstellt. Derselbe besteht der Hauptsache nach aus der Grundplatte AA, dem untern Schlitten BB, der Drehscheibe CC, dem obern Schlitten EE und dem Meißelhalter gg. Die Grundplatte AA wird mit der Leiste aa genau zwischen den Wangen WW geführt und mit Hilfe eines Schraubbolzens S wie die Auflage befestigt. Der Schlitten BB ist mit der Platte AA durch Prismenführung verbunden und längs derselben durch die Schraube bb zu verschieben, die drehbar in AA liegt, durch die Mutter m an BB geht und durch eine auf den viereckigen Zapfen aufgesteckte Kurbel gedreht wird. Auf dem Schlitten BB ruht die Drehscheibe CC mit dem kurzen zylindrischen Zapfen c und mit zwei Schraubenbolzen x, x zum Feststellen versehen, deren Köpfe in einer schwalbenschwanz-förmigen, konzentrisch zu dem Zapfen verlaufenden Nute u liegen. Die Prismen DD der Drehscheibe dienen mit der Schraube ll nebst Mutter zum Festhalten und Führen des obern Schlittens EE mit dem Meißelhalter gg. Dieser besteht aus einer Platte mit einer rauhen Fläche 1,2 zum Festhalten des auf dem Schlitten EE liegenden Werkzeugs und aus einem in EE befestigten Schraubenbolzen yy, der durch ein Loch der Platte gg hindurchgeht, so daß diese vermittelst der Schraubenmutter o kräftig auf das Werkzeug gepreßt wird. Die Stellschraube p verhindert dabei ein Schiefstellen der Platte gg. Man sieht, daß die Schraube bb den Support rechtwinkelig zur Spindelachse und die Schraube ll denselben längs des Arbeitstücks bewegt, und zwar je nach der Stellung der Drehscheibe parallel zur Achse zum Zylinderdrehen und schräg zur Achse zum Kegeldrehen. Ein an CC sitzender Zeiger z spielt auf einem Gradbogen des Schlittens BB und läßt genau die Neigung erkennen, unter der sich der Schlitten EE gegen die Achse verschiebt. Die Prismenführungen der Schlitten sind durch Einlegen von Führungsleisten r nebst Stellschrauben zur Ausgleichung der Abnutzung nachstellbar angeordnet.
Eine größere Supportdrehbank mit elektrischem Antrieb, bei welcher der Support sowohl von einer Leitspindel als von einer Zahnzange vermittelst Wechselräder durch die Spindel J als durch die Hand von Handkurbeln bewegt werden kann, zeigt Fig. 3. Hier fehlen die Antriebsriemen, und infolgedessen ist das Spindelgetriebe bei S vollständig eingekapselt. Der Elektromotor ist in den Gestellkasten M eingebaut und treibt die Spindel J direkt oder indirekt mittels Schraubenräder und Schnecke oder eines doppelten Rädervorgeleges an, das durch Handhebel aus- und einlösbar ist. Als Zwischengetriebe ist behufs Veränderung der Geschwindigkeit eine Reibscheibe angebracht, die durch den Handhebel H eingestellt werden kann.
Die Bearbeitung großer, sehr schwerer, plattenförmiger Arbeitsstücke (Schwungräder, Seilscheiben etc.) auf gewöhnlichen Planscheibendrehbänken bietet wegen der hierfür erforderlichen Spitzenhöhe und des mühevollen Aufspannens so bedeutende Schwierigkeiten, daß in neuerer Zeit für diesen Zweck die horizontalen Drehbänke oder Drehmaschinen immer mehr und mehr in Aufnahme kommen, und zwar mit Einzelantrieb, weil sie oft fast ohne Aufsicht auch über Nacht laufen müssen.
In Fig. 4 ist eine solche Drehbank mit elektrischem Antrieb, erbaut von Ernst Schieß in Düsseldorf, dargestellt, die dazu dient, Arbeitsstücke bis 9,5 m Durchmesser abzudrehen. Die horizontale Planscheibe T ruht, um ihre Mitte drehbar, auf dem Maschinengestell G und ist zum Aufspannen der Arbeitsstücke mit radialen Nuten ausgestattet. Über diesem Tisch schweben zwei Werkzeugträger S,S, getragen von einem Querbalken K, der vor den zwei Ständern A, A hängt, die auf dem Bett G verschiebbar und durch den Horizontalbalken B miteinander verbunden sind. Die Bearbeitung der Arbeitsstücke erfolgt nach Einstellung der Werkzeuge durch Drehbewegung des Tisches T und die Schaltbewegung der Werkzeuge unter Antrieb eines Elektromotors von etwa 25 Pferdekräften, der hinter dem Bett aufgestellt ist. Derselbe überträgt mittels Zahnräderübersetzung die Bewegung auf Stufenriemenscheiben, die dieselbe durch Riemen auf die Stufenscheiben b, b übertragen. An diese schließt sich ein Zahnrädervorgelege c an, das die Bewegung verzweigt und zunächst vermittelst weiterer Räderverbindungen dem mit der Planscheibe T verschraubten Zahnkranz a und somit der letztern mitteilt, und zwar infolge der getroffenen Räderanordnungen in 20 verschiedenen Geschwindigkeiten in den Grenzen von 0,094 Umdrehungen in der Minute. Die Werkzeugträger S, S lassen sich durch Drehung um eine horizontale Achse in jede Lage bringen, längs des Querbalkens K unabhängig verschieben u. mit diesem sich höher und tiefer stellen, während im übrigen die Werkzeughalter C, C mittels Handräder zur feinern Einstellung der Werkzeuge verschoben werden. Zur Vertikalbewegung des Querbalkens K dienen zwei Hängeschrauben D, D mit Schneckenantrieb von der Welle g aus, die durch Kegelräder f von der vertikalen Welle e in Umdrehung versetzt wird, die ihrerseits den Antrieb von dem Rädervorgelege d empfängt, das sich an das Triebwerk c anschließt. Die Schaltung der beiden Supporte S erfolgt längs des Querbalkens Q durch zwei Schaltschrauben i, i von der Welle e aus in der Weise, daß die Werkzeuge sowohl in der Richtung als in der achtfach veränderlichen Geschwindigkeit unabhängig voneinander geschaltet werden können. Eine durch den Querbalken sich hinziehende Stange vermittelt die Vertikalschaltung der Werkzeuge, wie bei Hobelmaschinen üblich ist. Das große Gewicht der Ständer A, A mit Zubehör gab Veranlassung, auch ihre Verschiebung auf dein Bette G durch Schrauben zu betätigen, die in G liegen und ebenfalls von dem Elektromotor aus gedreht werden.
Endlich ist noch hervorzuheben, daß die Bewegungen der Hauptteile mittels Kuppelungen nach Belieben ein- u. auszulösen sind, und daß Gewichte P mittels über Rollen laufender Drahtseile das Gewicht des 3,5 m langen Querbalkens mit den daran hängenden Teilen ausbalancieren.
Infolge einer sehr sinnreichen Durchbildung der einzelnen Teile und Bewegungsantriebe hat Pittler die Drehbank zu einer Werkzeugmaschine gestaltet, die nicht nur alle gewöhnlichen Dreharbeiten einschließlich des Gewindeschneidens, sondern auch alle Arten von Fräsereien und verwandten Arbeiten mit großer Genauigkeit auszuführen vermag, und zwar sowohl mit Fuß- als Transmissionsantrieb. Sie gehört (Fig. 5 u. 6) zu den Leitspindeldrehbänken. Das Bett n hat einen trapezförmigen Querschnitt mit einer Aussparung für die Aufnahme der Leitspindel o mit Mutter m und ist auf gewöhnliche Weise mit dem Gestell verbunden. Bei R trägt das Bett den Reitstock, bei S den Spindelkasten mit der Spindel i, die durch die Riemenstufenscheiben r und das Rädervorgelege 1, 2, 3, 4 in Umdrehung versetzt wird. Eine vollständig neue Anordnung ist dem Support U gegeben. Das Bett n nimmt einen zylindrischen Schlitten l auf, der zugleich die Mutter m der Leitspindel trägt, und ein ringförmiges Stück d, das zur Aufnahme des Quersupports ac dient, der mit dem runden Schaft e in einer Bohrung des Ringes d steckt und daher um diesen Schaft gedreht, also in jede Lage zu der Drehbankachse gebracht werden kann. Da nun zugleich der Ring d um den Schlitten l herumzudrehen ist, so ist damit die Möglichkeit gewonnen, dem Support überhaupt jede beliebige Lage zu geben, während die Handkurbel y die Entfernung von dem Arbeitsstück regelt. Flügelschrauben bei cc stellen alle Teile gegeneinander fest. Die Leitspindel o kann mittels einer Kuppelung u an die Welle p angeschlossen werden, die am Ende ein Kegelrad besitzt. Ein Gehäuse H ist drehbar um die Welle p angeordnet und mit einer Welle x versehen, die ein Schneckenrad f trägt, in das die Schnecke e der Spindel i eingreift, wenn das Gehäuse H vorgedreht ist. Auf der Welle x ist ein Kegelradpaar h verschiebbar durch den Handhebel z so angebracht, daß es von der Welle x mitgenommen wird. Je nachdem dann das obere oder das untere Kegelrad eingerückt wird, erfolgt die Umdrehung der Welle p, also der Leitspindel o nach rechts oder links und die Verschiebung des Supports U ebenfalls nach rechts oder links. J)ic Kuppelung u kann durch einen Handhebel n1 oder durch eine Stange q ausgerückt werden, die durch Anstoßen des Schlittens c gegen den verstellbaren Knaggen u sich verschiebt und gegen den Handhebel n1 wirkt._ Um die Bearbeitung eines Arbeitsstückes ohne Inanspruchnahme der Schneckenübersetzung fh beginnen zu können, also zur Wegnahme grober Späne, befindet sich noch auf der Spindel o das Schneckenrad v, in das eine Schnecke eingreift, die auf der Achse der Riemenscheiben t sitzt, die ihre Umdrehung entweder direkt von der Transmission oder von der Drehbankspindel i erhalten.
Da zum Schneiden von Schrauben verschiedenster Gewindesteigung nur das Übersetzungsverhältnis zwischen den Spindeln i und u zu ändern ist, so genügt zu diesem Zwecke allein die Auswechselung der Schnecke f. Besonderes Interesse bieten übrigens die zahlreichen Vorrichtungen, die statt des Supports in den Schlitten gesetzt und zur Anwendung gebracht werden können.
Eine sehr wertvolle Einrichtung erhält diese Drehbank in der Revolverscheibe A (Fig. 7), die auf dem zylindrischen Schlitten l um diesen Schlitten drehbar sitzt, durch eine Klemmschraube c auf demselben festzuklemmen und dann mit der Leitspindel n längs des Bettes zu verschieben ist. Sie hat 8 große und 8 kleine Löcher aa zur Aufnahme von Werkzeugen, z.B. Bohrern, deren Achsen genau mit der Drehbankachse zusammenfallen, so daß nur eine Drehung der Scheibe erforderlich ist, um ein Werkzeug zur Wirkung zu stellen. Diese Drehung erfolgt mittels eines Handrades H durch ein in die Verzahnung der Scheibe A eingreifendes Zahnrad. In dieselbe Schneckenverzahnung greift ferner eine bei Z liegende Schnecke ein, die, durch die Handkurbel K angetrieben, die Revolverscheibe, nach Lüftung der Schraube c, zum Plandrehen in Umdrehung bringt, wodurch der Drehstahl an der vordem Fläche des Arbeitsstückes vorüberkreist.
Ein durch eine endlose Kette von den Riemenscheiben r (Fig. 5) bewegtes Kettenrad m dreht A mit Selbstgang. Der Schneckenantrieb wird durch den Hebel bei Z ein- und ausgelöst.
Zur Anfertigung sogen. unrunder Gegenstände (Gewehrschäfte, Schuhleisten, runder Dreiecke u. dgl.) mittels des Passigdrehens auf der Drehbank bedient man sieh eines Kopierwerkes, das mit einer gewöhnlichen Drehbank verbunden werden kann und getreue Kopien von Originalen liefert (Kopierdrehbank, Façondrehbank, Schablonenbrehbank). Das Prinzip der Kopierwerke wird mit Hilfe der Fig. 8 erklärt. Das Arbeitsstück A erhält mit der Spindel die Drehbewegung.
Das auf einem Schlitten angebrachte Werkzeug F (ein feststehender Meißel oder eine drehende Fräse) wird durch ein Gewicht D gegen das Arbeitsstück A gedrückt. Auf demselben Schlitten befindet sich eine zweite Säule mit einer Rolle E, die von demselben Gewicht gegen einen Körper B gedrückt wird und somit die Bewegung des Werkzeuges F begrenzt. Dieser Körper B (Modell) hat die zu erzeugende Gestalt und sitzt von C aus drehbar auf einer der Drehbankachse parallel gelagerten Welle. Bei einer Umdrehung von B folgt die Rolle E und damit das Werkzeug F dem Umriß von B, so daß das Arbeitsstück die Querschnittsgestalt von B annehmen muß. Durch eine Verschiebung des Schlittens auf den Drehbankwangen parallel der Spindel erhält das Arbeitsstück allmählich genau die Gestalt des Modells._ Bei Massenfabrikation bringt man oft 68 Arbeitsstücke auf ebensoviel Spindeln, und hintereinander auf einem Schlitten 68 Werkzeuge an, die dann sämtlich von einem Modell aus ihre Stellung erhalten (s. Ovalwerk).
Zu den Werkzeugen für die vielseitigste Verwendung gehört die in Fig. 9 in der Aufsicht dargestellte Drehbank mit Fräsapparat. Auf den Drehbankwangen W,W, die von dem Gestell GG getragen werden, befinden sich bei S die Spindel mit Schnurscheibe, bei R der Reitstock, zwischen beiden fest eingeklemmt das Arbeitsstück A. Für gewöhnliche Dreharbeit erhält die Spindel ihre Umdrehung von einem Fußtritt ans oder von der Riemenscheibe l1, die auf der Achse des großen Schnurrades neben der Leerscheibe l befestigt ist. Auf dem in der Längsrichtung der Wangen verstellbaren Support D ist ein Schieber B angebracht, der einen Werkzeugträger a aufnimmt. Dieser Werkzeugträger bewegt sich längs des Supportschlittens b mit Hilfe einer Schraube und Handrad h; rechtwinkelig zu b durch Schraube mit Handrad g; sodann mit b um eine vertikale Achse auf dem Support B und endlich mit B parallel und rechtwinkelig zu den Drehbankwangen. Auf dem Werkzeugträger a befindet sich nun eine Drehspindel e mit Werkzeug r, die von der über c, du d, f laufenden Schnur s gedreht und von dem Vorgelege ik mit Welle m an einer Schraube längs a verschoben wird. Steht hierbei das Arbeitsstück still und bewegt sich a parallel, so entstehen einfache, gerade Kannelierungen (sogen. Pfeifen), dreht sich dabei das Arbeitsstück, so erhält es die aus der Figur erkennbaren schraubenförmigen Kannelierungen; dreht sich das Werkzeug ohne Längsbewegung des Supports, so lassen sich damit je nach der Wahl des Werkzeugs die Perlen, Grübchen etc. hervorbringen. Um die sämtlichen Arbeiten mit Genauigkeit und Sicherheit ausführen zu können, sitzt auf der Spindel S eine Teilscheibe i, die in drei Kreisen 18, 24 und 60 Löcher hat. Die Hervorbringung andrer Verzierungen ergibt sich hieraus ohne weiteres, wenn noch hinzugefügt wird, daß es durch Verstellung der Rolle d an die Seite, z.B. nach d, d2, auch möglich ist, die Werkzeugspindel e in eine Lage zu bringen, die parallel den Drehbankwangen ist, und daher mit derselben Leichtigkeit die Verwendung des Bohrers, der Fräse etc. gegen plattenförmige Arbeitsstücke (Teller, Tischplatten u. dgl.) gestattet. Teils um die Schnur ss zu spannen, teils um sie bequem in die richtige Lage zu der Drehspindel e zu bringen, sind die Leitrollen c und f verstellbar an eisernen Winkeln y und z befestigt, die ihrerseits sich auf den Wangen verschieben und feststellen lassen. Sehr geeignet ist dieser Apparat zur Anfertigung gewundener Holzsäulen.
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