*86. [an das »Bäsle« in Augsburg; Mannheim, 31. Oktober 1777]

[102] (50ten1 Octobr 1777)


Das ist curiös! ich soll etwas gescheutes schreiben und mir fällt nichts gescheides ein. Vergessen Sie nicht den Herrn Dechant zu ermahnen, damit er mir die Musicalien bald schickt.2 Vergessen Sie Ihr Versprechen nicht; ich vergesse gewiß auch nicht. Wie haben Sie doch zweifeln können, mit nächstem werde ich Ihnen einen gantz französischen Brief schreiben, und den können Sie Sich alsdenn von Herrn Forstmeister verdeutschen lassen; ich hoffe Sie werden schon zu lernen angefangen haben? ietzt ist der Platz zu klein noch mehr gescheides herzubringen, und immer was gescheides macht Kopfweh; es ist ja ohnehin mein Brief voll gescheider und gelehrter Sachen, wenn Sie ihn schon gelesen haben, so werden Sie es gestehen müssen und haben Sie ihn noch nicht gelesen, so bitte ich Sie lesen Sie ihn bald, Sie werden viel Nutzen daraus ziehen, Sie werden bei einigen Zeilen bittere Zähren vergießen.

Fußnoten

1 Aus Jux statt 31. Oktober.


2 S. hierzu die Briefe vom 24. Oktober und 20. November.


Quelle:
Die Briefe W. A. Mozarts und seiner Familie. 5 Bände, Band 1. München/ Leipzig 1914, S. 102.
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