CLXXXVII.

[310] Vier Dinge richten die Gesundheit zu Grunde: Das Bad vor vollendeter Verdauung; der Genuß eines[310] alten Weibes; Knabenliebe und das geschwinde Essen.

Vier Dinge stärken den Körper: Wohlgerüche, Fleischnahrung, Reinlichkeit in der Kleidung und ein Bad nach dem Liebesgenusse.

Vier Dinge thun den Augen gut: Das Alkohol, die grüne Farbe, fließendes Wasser und der Anblick des geliebten Gegenstandes.

Vier Dinge bewahren vor vier Dingen: Bedächtlichkeit bewahrt vor Reue, Demuth vor Feindschaft, Selbstkenntniß vor Eigendünkel, und Gleichgültigkeit für liebenswürdige Gegenstände vor Verdruß.

Vier Dinge sind unendlich schön: Die Dichtkunst, die Jugend, die Tapferkeit und die Großmuth.

Das Bad bringt vier vortreffliche Wirkungen hervor: Es vertreibt die Sorgen, verdünnet die Säfte, schmeidiget den Körper und heilet den Rheumatismus.

Vier Dinge vertreiben den Schlaf: Die Trennung vom geliebten Gegenstande, die allzugroße Ermüdung, die vielen Schulden und das Nachdenken über die Ausführung eines entworfenen Planes.

Den Unwissenden erkennet man an vier Merkmalen: Er wird über das Geringste böse, er vertheilt seine Geschenke an Unverdiente, er kennt sich selbst nicht und liebt den Umgang der Thoren.

Quelle:
Hammer-Purgstall, Joseph Freiherr von: Rosenöl. Stuttgart/Tübingen: Cotta, 1813, S. 310-311.
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