III.

[263] Zwei Leute, der eine aus Mugeta Mapasa und der zweite wohnhaft in Pangani, begegneten einander im Binnenlande. Nachdem sie sich getroffen, machten sie gemeinschaftliche Geschäfte und kauften acht manni1 Butter. Ausser dieser Ware besassen sie beide nichts weiter.

Die beiden stiegen hinab zur Küste; und was die Butter betraf, so befand sie sich sämtlich in einem Baobabgefäss2 zu acht manni. Dann war noch da ein leeres Baobabgefäss zu fünf manni und ein leeres Baobabgefäss zu drei manni. Als sie nun weiter marschiert waren, waren da zwei Wege, einer führte nach Mugeta und einer nach Pangani. Sie wollten die Butter teilen, damit jeder in seine Heimat gehe; und sie befanden sich in der Wildnis, keine Ortschaft war in der Nähe. Wie stellen sie nun ihre Teilung an, sodass jeder seine vier manni erhält, wenn da ein leeres Gefäss zu fünf manni und ein leeres zu drei manni ist?

Ihre Teilung: Erst messen sie das Gefäss zu drei manni voll und thun es in das Gefäss zu fünf manni, und was zurückbleibt in dem grossen Gefäss, sind fünf manni. Dann messen sie wieder mit dem Gefäss zu drei manni ab und thun in das zu fünf – nämlich zwei, und lassen in dem Gefäss zu drei manni eins, in dem andern Gefäss ist der Rest zwei manni. Schliesslich wird wieder das, was in dem Gefäss zu fünf manni ist,[263] in das zu acht manni, in dem noch zwei manni sind, hineingethan. Darauf thun sie das manni, das zurückgeblieben ist in dem Gefäss zu drei manni, in das zu fünf manni. Dann messen sie wieder drei manni ab, und dieses Gefäss zu drei manni wird hineingethan in das zu fünf manni, macht zusammen mit dem einen manni vier manni, und das Gefäss zu drei manni wird zerbrochen. Und jeder Mann geht seines Weges.

1

Ein manni = 3 engl. Pfund.

2

Aus der Frucht des Affenbrotbaums gefertigt.

Quelle:
Velten, C[arl]: Märchen und Erzählungen der Suaheli. Stuttgart/Berlin: W. Spemann, 1898, S. 263-264.
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