[394] Einer der vornehmsten Beamten des Reiches, ein Statthalter von Awa auf der Insel Schikoku mit Namen Matsuhira, hatte einst ein junges Pferd, das er dressiren wollte. Als er es nun zum ersten Male hinausführte, da dachte er wohl daran, daß das Thier sehr angestrengt werden könnte, und befragte den Pferdeknecht, dem die Wartung desselben oblag, ob es auch gehörig gefüttert sei. Der Pferdeknecht war zu nachlässig gewesen und hatte das Pferd nicht gefüttert; er wollte aber sein Vergehen nicht eingestehen und behauptete, es hätte vollauf zu fressen gehabt. Darauf hin nahm Herr Matsuhira das Thier sehr scharf in Dressur, und da war es diesen Strapazen in seinem ausgehungerten Zustande nicht gewachsen und starb. Herr Matsuhira war sehr zornig gegen den Knecht, fand jedoch bald, daß derselbe ohne sein Zuthun eine sehr schwere Strafe für sein Verschulden zu erdulden hatte. Der Geist des Pferdes fuhr in ihn, er ward irrsinnig und starb nach kurzer Frist.