|
[231] Es war einmal ein reicher Bauer, welcher drei Töchter hatte, alle erwachsen und heiratsfähig, und alle drei hübsche Mädchen. Die älteste von ihnen war jedoch die schönste, und sie war auch die aufgeweckteste; aber sie war so rechthaberisch und eigensinnig, daß keiner mit ihr auskommen konnte, und niemals Frieden im Hause war; denn sie lag immer in Zank mit dem Vater, der ein guter, sanfter Mann war, und mit den Schwestern, die ein Paar sehr gutmüthige Mädchen waren.
Es kamen, wie man sich denken kann, Bewerber auf den Hof des reichen Bauern, und der erste Freier sagte zu dem Vater, er möchte wohl seine älteste Tochter haben. Dem stehe nichts entgegen, sagte der Bauer, aber er wolle ihm doch die Wahrheit sagen und ihn warnen: sie sei so toll und so heftig, daß keiner in Frieden mit ihr leben könne. Allein deshalb solle sie [232] auch dreihundert Thaler mehr zur Mitgift erhalten, als eine der beiden anderen Töchter. Letzteres war freilich recht schön, aber der Freier wurde doch bedenklich, und als er eine kurze Zeitlang dort im Hause verkehrt hatte, änderte er auch seinen Sinn und warb um die zweite Tochter. Sowohl der Vater wie die Tochter sagten Ja, und sie heirateten sich und lebten sehr glücklich mit einander.
Dann kam ein anderer Bewerber, der war aus einem anderen Dorfe, und er wollte auch zuerst die älteste Tochter haben. Der Vater gab ihm denselben Bescheid, den er dem ersten Freier gegeben hatte: die älteste Tochter solle zwar dreihundert Thaler mehr, als die jüngste, zur Mitgift erhalten; allein der Bauer ermahnte den Freier, sich wohl vorzusehen, er wolle ihm die reine Wahrheit sagen: daß mit der ältesten Tochter kein Mensch in Frieden leben könne, so heftig und rechthaberisch wie sie sei. Da kam auch dieser Freier auf andere Gedanken, und schlug sich die älteste aus dem Sinne und warb um die jüngste. Sie wurde bald darauf verheiratet und heimgeführt und lebte in aller Freundlichkeit mit ihrem Manne.
Die älteste Schwester wohnte also nach wie vor bei ihrem Vater daheim; sie wurde nicht sanfter gegen ihn oder sonst jemand gestimmt, nachdem ihre beiden jüngeren Schwestern ihr solchermaßen vorgezogen worden [233] waren. Halsstarrig und rechthaberisch, jähzornig und bösegelaunt war sie und wurde sie mit jedem Tage mehr und mehr.
Endlich kam doch wieder ein Bewerber. Er war weder aus dem Dorfe, noch aus dem Kirchspiele, sondern aus einer ganz anderen Harde. Er kam zu dem Bauer und hielt um seine älteste Tochter an. »Die will ich gar nicht verheiraten,« sagte der Vater, »das würde Sünd' und Schande sein; denn sie ist so toll und jähzornig, daß unmöglich irgend ein Mensch glücklich mit ihr leben kann; und ich will nicht schuld an jemandes Unglück sein.« Allein der Bewerber ließ nicht ab: er wolle sie haben, wie sie auch sein möge; er werde ihr schon Manier beibringen, sagte er. Da gab der Vater zuletzt nach und sagte, wenn die beiden handeleins werden könnten, habe er nichts dawider; er wäre sie ja am liebsten los, und er habe ihm ja die Wahrheit vorhergesagt. So warb er denn bei dem Mädchen selber um ihre Hand, und sie besann sich nicht lange, sondern sagte gleich Ja. Sie war es herzlich überdrüssig, als ein mißachtetes Ding daheim zu sitzen.
Der Freier sagte, er habe keine Zeit, dazubleiben, er müsse gleich wieder nach Hause; und sobald der Hochzeitstag verabredet worden war, ritt er von [234] dannen. Sie möchten auf dem Hofe nicht auf ihn warten, sagte er, wenn er vor der Kirchzeit nicht einträfe; er werde schon rechtzeitig in der Kirche mit ihnen zusammentreffen. Und so kam es auch. Der Vater fuhr mit der Braut zur Kirche, und es war ein großes Brautgefolge da: ihre Schwestern und Schwäger und die ganze Dorfsippschaft begleiteten sie, und alle in ihrem besten Staat. Der Bräutigam war zur Stelle, er war in Reisekleidern, und sie schritten zum Altare hinan und wurden getraut.
Sobald die Trauung vorüber war, nahm er seine Braut bei der Hand und ging mit ihr aus der Kirche hinaus. Er sagte dem Vater, er müsse sie entschuldigen, daß sie nicht am Hochzeitsschmause theilnähmen; er müsse gleich nach Hause, er habe keine Zeit zu verlieren. Und dann beeilte er sich, fortzukommen. Der Bräutigam fuhr nicht, wie alle anderen, sondern er war beritten. Er hatte einen schönen großen Grauschimmel mit einem gewöhnlichen Reitersattel und einem Paar Sattelpistolen in den Holftern. Er hatte keine Verwandten oder Freunde zur Begleitung, nur einen prächtigen großen Hund, der vor dem Pferde lag, während sein Herr drinnen in der Kirche war und getraut wurde.
Der Bräutigam nahm seine Braut und hob sie [235] auf den Sattelknopf, so leicht wie einen Flederwisch, schwang sich dann selbst in den Sattel, gab dem Pferde die Sporen und sprengte von dannen, während der große Hund hinterdrein sprang. Das Brautgefolge stand still und blickte ihnen nach und schüttelte die Köpfe. Dann stiegen sie auf ihre Wagen und fuhren nach dem Hochzeitshause zurück und mußten den Schmaus ohne Braut oder Bräutigam halten.
Der Braut gefiel das alles nicht sonderlich, aber sie wollte doch nicht gleich einen Zank mit ihrem Bräutigam beginnen; und da er rasch des Weges mit ihr dahin ritt, ohne ein Wort zu sprechen, brach sie das Eis und sagte: es sei doch ein schönes Pferd, auf dem sie ritten. »Ja,« antwortete er, »ich habe sieben andere Pferde daheim im Stalle; aber dies ist mein Leibroß, es ist das theuerste und das, welches ich am liebsten habe.« Und dann der prächtige Hund, sagte sie, der gefalle ihr auch gar sehr. »Er ist auch eine Perle,« sagte er, »und hat mich viel Geld gekostet.«
Unterwegs kamen sie durch einen Wald. Dort sprang der Bräutigam vom Pferde und schnitt eine Weidengerte ab. Die nahm er und wand sie dreimal um seinen Finger, band dann einen Faden darum und gab sie der Braut. »Die gebe ich dir als Hochzeitsgeschenk,« sagte er; »hebe sie gut auf und trage sie[236] immer bei dir! Du wirst es nicht bereuen.« Ihr däuchte, das sei ein wunderliches Hochzeitsgeschenk; aber sie steckte es doch ein, und dann ritten sie wieder eine Weile. Da verlor die Braut ihren einen Handschuh. »Heb' ihn auf, Fidèl!« sagte der Mann. Aber der Hund kehrte sich nicht daran: er ließ den Handschuh liegen. Da zog er eine Pistole aus der Holfter und schoß den Hund nieder, daß er todt am Platze lag, und dann ritt er weiter. »Wie konntest du das übers Herz bringen?« sagte die Braut. »Ich sage nie etwas öfter als einmal,« antwortete der Bräutigam. Dann sagte er nichts mehr, und sie ritten wieder eine Weile stumm ihres Weges.
Dann kamen sie zu einem fließenden Wasser, über das sie hinweg mußten; es war keine Brücke da, sondern nur eine Furt. Da sagte der Mann zu dem Pferde: »Gieb wohl acht! Keinen Tropfen auf meine Braut!« Allein, als sie über die Furt kamen, war sie doch arg bespritzt. Da sprang der Mann vom Pferde und hob sie auf die Erde. Dann zog er die andere Pistole aus der Holfter und schoß sein Pferd nieder, daß es todt am Platze lag. »Das theure Pferd!« schrie die Braut. »Ja, ich sage nie etwas öfter als einmal,« antwortete der Mann. Dann nahm er dem Pferde Sattel, Decke und Zaum ab; Zaum und Decke nahm [237] er selbst, aber den Sattel reichte er seiner Braut und sagte: »Den kannst du tragen; wir sind bald zu Hause.« Und dann machte er sich zu Fuße auf den Weg. Die schöne junge Frau nahm geschwind den Sattel auf den Rücken und folgte ihm; sie hatte keine Lust, ihn zu nöthigen, ihr seine Worte mehr als einmal zu sagen.
Sie kamen bald zu seiner Wohnung, einem sehr schönen, großen Hofe. Knechte und Mägde eilten heraus und empfingen sie. Da sagte er ihnen: »Seht, das ist meine Frau und eure Herrin. Was sie euch befiehlt, das habt ihr zu thun, ganz als wenn ich es gesagt hätte.« Dann führte er sie hinein und zeigte ihr alles drinnen, Stuben und Kammern, Küche und Keller, Brauhaus und Milchkammer, und sagte ihr: »Das hier drinnen hast du zu besorgen; das da draußen habe ich zu besorgen.« Und dann gingen sie zu Tische und zu Bette für diesen Abend.
Tage, Wochen und Monate verflossen: die junge Frau versah ihr Hauswesen, und der Mann besorgte die Geschäfte seines Hofes, und es ward nie ein böses Wort zwischen ihnen gewechselt. Alle Leute auf dem Hofe waren gewohnt, dem Manne zu gehorchen, und sie gehorchten jetzt auch der Frau; und ein halbes Jahr war verstrichen, ohne daß sie etwas Schlimmes gethan, und ohne daß er nöthig gehabt hätte, etwas öfter als [238] einmal zu sagen. Er war immer mild und freundlich gegen sie, und sie war immer sanft und immer folgsam. Da sagte er eines Tages zu ihr: »Hättest du nicht Lust, einmal hinzufahren und deine Verwandten zu besuchen?« »Ja, mein lieber Mann, das möchte ich gern, wenn es nur anginge,« sagte sie. »Es geht schon,« sagte der Mann, »aber du hast ja nie davon gesprochen. Dann laß es gleich geschehen! Mache dich jetzt fertig, während ich anspanne!« Damit ging der Mann in den Stall, und setzte alles in Stand, und die Frau beeilte sich, so schnell wie möglich sich zur Reise umzukleiden. Der Mann fuhr vor, knallte mit der Peitsche und rief herein: »Bist du fertig?« – »Ja, Männchen,« antwortete sie, dann kam sie hinausgesprungen und stieg auf den Wagen. Sie war freilich mit ihrem Anzuge erst halb fertig, aber sie hatte die Kleider auf dem Arme und machte sich ganz fertig, nachdem sie aufgestiegen war.
Dann fuhren sie ab. Als sie den halben Weg zurückgelegt hatten, sahen sie einen großen Schwarm Raben über den Weg fliegen. »Was für schöne weiße Vögel!« sagte der Mann. »Nein, sie sind ja schwarz, Männchen!« sagte die Frau. »Das Wetter hält sich nicht bis zum Abend,« sagte er, dann kehrte er um und fuhr wieder nach Hause. Sie verstand wohl, was[239] es bedeute: daß sie ihm jetzt zum ersten Mal widersprochen habe; aber sie ließ sich nichts merken, und sie sprachen freundlich mit einander auf dem Heimwege. Die Pferde kamen wieder in den Stall, und das Wetter hielt sich gut bis zum Abend.
Als ein Monat vergangen war, sagte der Mann eines Morgens: »Heut, glaube ich, bleibt es schönes Wetter. Hättest du nicht Lust, deine Verwandten zu besuchen?« Ja, das wollte sie sehr gern, und sie beeilte sich mehr, als das vorige Mal, so daß sie, als ihr Mann vorfuhr und mit der Peitsche knallte, ganz fertig war und zu ihm auf den Wagen gestiegen kam, und so fuhren sie ab. Sie waren schon ein ziemliches Stück über die Hälfte des Weges hinaus, als sie auf eine große Herde Schafe und Lämmer stießen. »Das ist ein tüchtiges Rudel Wölfe,« sagte der Mann. »Du meinst wohl Schafe, Männchen!« sagte die Frau. – »Das Wetter hält doch nicht bis zum Abend,« sagte der Mann und blickte zu den Wolken empor; »es ist am besten, daß wir gleich nach Haus fahren.« Damit kehrte er um und fuhr denselben Weg zurück. Sie sprachen von anderen Dingen, und zwar sehr freundlich und vergnüglich. Das Wetter hielt sich jedoch auch an diesem Tage.
Als wieder ein Monat verflossen war, sagte der[240] Mann eines Morgens zu seiner Frau: »Wir müssen doch sehen, ob wir nicht dahin gelangen können, einmal deine Verwandten zu besuchen. Was meinst du, wenn wir heute hinführen? Es sieht aus, als würde das Wetter gut bleiben.« Das meinte die Frau auch, sie war im Handumdrehen fertig, und sie fuhren ab. Sie waren noch nicht sehr weit gekommen, als sie einen großen Zug Schwäne über ihren Häuptern dahin ziehen sahn. »Das war ein gewaltiger Schwarm Störche,« sagte der Mann. »Ja, darin hast du recht, Männchen,« sagte die Frau, und dann fuhren sie weiter. Und an dem Tage war keine Veränderung im Wetter zu spüren, und sie kamen ganz zum Hofe ihres Vaters. Der empfing sie sehr freundlich, und es wurde gleich zu den beiden anderen Töchtern und ihren Männern geschickt, und die kamen auch, und es war ein fröhliches Fest, als sie alle beisammen waren.
Die Frauen, die drei Schwestern, gingen mit einander in die Küche; dort konnten sie am besten mit einander plaudern, denn sie hatten sich ja viel zu erzählen, und besonders mußten die beiden jüngeren ihre älteste Schwester, die sie jetzt seit Jahr und Tag nicht gesehen hatten, gehörig ausfragen. Und dann halfen sie auch bei den Vorbereitungen zum Essen. Das Beste war natürlich nicht zu gut für diese festliche Gelegenheit. [241] Die drei Schwäger saßen mittlerweile bei ihrem Schwiegervater im Zimmer, und sie hatten auch gegenseitig viel zu fragen und zu erzählen. Da sagte der alte Bauer: »Es ist das erste Mal, daß ich euch alle bei mir versammelt sehe, und jetzt will ich euch daher gerade heraus fragen, wie ihr mit euren Ehehälften zufrieden seid.« Die beiden Männer, welche die beiden jüngsten, gutmüthigen Schwestern bekommen hatten, sagten gleich, daß sie ihrerseits sehr gut zufrieden seien; sie lebten sehr glücklich mit ihren Frauen. »Aber wie geht es dir mit der deinigen?« fragten der Schwiegervater und die beiden Schwäger den, welcher die älteste Schwester bekommen hatte. »Es hätte nie jemand eine bessere Frau bekommen können, als ich sie habe,« antwortete er. – »Da möchte ich doch sehen, wer von euch die folgsamste Frau hat,« sagte der Schwiegervater; und dann holte er eine schwere silberne Kanne, die er besaß, und füllte sie ganz mit Silber- und Goldgeld. Die Kanne stellte er mitten auf den Tisch vor den drei Männern hin, und dann sagte er, sie solle dem von ihnen gehören, welcher die folgsamste Frau habe.
Das wollten sie gleich erproben. Der Mann, welcher mit der jüngsten Schwester verheiratet war, ging also zuerst zu der Küchenthür und rief hinaus:[242] »Komm einen Augenblick herein, Mette!« sagte er, »und so schnell wie möglich!« – »Ja, ich komme schon,« antwortete sie, aber es dauerte noch eine Weile, ehe sie kam: sie hätte erst noch etwas mit einer der Schwestern zu besprechen gehabt. »Was wolltest du denn von mir?« frug sie. Der Mann mußte irgend einen Vorwand ersinnen, und dann ging sie wieder hinaus.
Jetzt sollte der, welcher mit der mittleren Schwester verheiratet war, sein Glück versuchen. »Ach, komm einen Augenblick herein, Maren!« rief er. Sie sagte ebenfalls: »Ja, ich komme auf der Stelle,« aber es dauerte doch eine Weile, ehe sie kam: sie hätte gerade etwas in den Händen gehabt und es erst zurecht machen müssen. Ihr Mann mußte daher auch einen Vorwand ersinnen, weshalb er sie gerufen habe.
Zuletzt ging der Mann der ältesten Schwester an die Thür, machte dieselbe einen Augenblick ein klein wenig auf und sagte nur ein einziges Mal: »Karen!« – »Ja!« antwortete sie; sie stand gerade mit einer großen Schüssel Essen in den Händen. »Nehmt mir das ab!« sagte sie schnell zu den Schwestern; aber die blickten sie nur erstaunt an und nahmen ihr die Schüssel nicht ab. Klacks! warf sie dieselbe mitten auf die Diele, sprang in's Zimmer hinein und frug: »Was willst du,[243] Männchen?« – »Ach, ich wollte dich nur sehen,« sagte er; »aber da du gerade hier bist, kannst du die Kanne nehmen, welche dort steht; sie gehört dir mit allem, was darin ist. – Und möchtest du uns einmal sehen lassen, was du an unserm Hochzeitstage als Brautgeschenk bekamst?« – »Ja, hier ist's,« sagte die Frau, und zog den Weidenring aus ihrem Busen, wo sie denselben verwahrte. Der Mann reichte ihn seinem Schwiegervater und frug: »Könnt ihr den gerade recken?« – Nein, das könne man nicht, ohne ihn zu zerbrechen. »Ja, seht ihr wohl,« sagte der Mann; »hätte ich den Zweig nicht gebogen, als er grün war, so hätte ich ihm nie diese Form beigebracht.«
Dann ward ein lustiger Schmaus gehalten, und der Mann aus der anderen Harde reiste dann mit seiner Frau nach Hause, und sie führten ein langes und glückliches Leben mit einander.
Buchempfehlung
Pan Tadeusz erzählt die Geschichte des Dorfes Soplicowo im 1811 zwischen Russland, Preußen und Österreich geteilten Polen. Im Streit um ein Schloß verfeinden sich zwei Adelsgeschlechter und Pan Tadeusz verliebt sich in Zosia. Das Nationalepos von Pan Tadeusz ist Pflichtlektüre in Polens Schulen und gilt nach der Bibel noch heute als meistgelesenes Buch.
266 Seiten, 14.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Michael Holzinger hat für den zweiten Band sieben weitere Meistererzählungen ausgewählt.
432 Seiten, 19.80 Euro