[592] Mündlich; mitgetheilt von Lehrer Gerulph Coppens.
Ein anderer kam einmal spät aus einem Dorfe bei Doel zurück; als er auf eine halbe Meile noch von Hause[592] war, sah er neben einer sehr hohen Eiche auf der Ecke eines Kreuzweges einen Mann stehen, dessen Kopf weit über den Gipfel des Baumes herausragte. Nicht wenig erschreckt wandte sich der Mann und machte einen Umweg von mehr denn einer halben Meile, um dem Gespenste, welches niemand anders als Osschaert war, auszuweichen. An einer Wiese angekommen, sah er plötzlich einen Hund, so groß wie ein Esel, welcher das Pferd des Bürgermeisters verfolgte, und das lief immer rund um die Wiese herum. Da wurde dem Manne noch mehr Angst und er begann Sankt Jans Evangelium zu beten. Dicken Schweiß auf der Stirne wandelte er weiter, als plötzlich ein weiß Kaninchen ihn verfolgte und sich so lange hinter ihm hielt, bis er von neuem Sankt Jans Evangelium begann; dann verschwand es. Einige Schritte weiter fand er ein Thier auf einem Acker liegen, der eben mit Korn besäet worden war, und das Thier glotzte ihn grimmig an; aber er hielt sich an dem bewährten Mittel und betete zum dritten Male Sankt Jans Evangelium, und auch das Thier verschwand. So ging es fort, bis er es mehr denn zehn Mal wiederholt hatte, das Evangelium; da kam er mit Gottes Hülfe an seine Thüre und sank ohnmächtig daselbst nieder. In diesem Zustande fanden ihn die Nachbarn, und sie trugen ihn ins Bett.
Am andern Tage suchte man auf der Stelle nach, wo das Thier gelegen hatte; aber man fand keine Spur mehr davon, und man erkannte deutlich, daß es Osschaert gewesen sei, der all diesen Spuk getrieben hatte.