[604] Mündlich.
Feuilleton der Emancipation. 1837. Nr. 178.
Zwei Männer mußten in einer finstern Nacht einen Weg machen, der längs eines Baches führte. Sie hörten plötzlich eine Stimme, welche laut um Hülfe rief, und liefen, von Mitleid bewegt, dem Orte zu, woher dieselbe zu kommen schien; dem Rufen nach glaubten sie einen Menschen zu hören, der eben in der größten Gefahr war, zu ertrinken. Zu ihrem großen Erstaunen aber ging die Stimme immer höher aufwärts und gegen die Quelle des Baches zu. Sie folgten ihr die ganze Nacht; als sie aber an der Quelle ankamen, da hörten sie die Stimme an der andern Seite des Berges, den sie theilweise eben erstiegen hatten. Ermüdet und matt ließen sie von weiterm Folgen ab und warfen sich ins Gras, um in etwa auszuruhen; doch da scholl ihnen aus der Quelle ein helles Gelächter entgegen, worüber sie so erzürnten, daß sie den Ort verließen.