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Sigmund, Karl Ludwig

[1594] Sigmund, Karl Ludwig Ritter von Ilanor, zu Wien, bekannter Syphilidolog, geb. 27. Aug. 1810 zu Schässburg in Siebenbürgen, trat in die med.-chir. Josephs-Akad., wurde daselbst Dr. chir. und Mag. der Augenheilk. und Geburtshilfe, 1837 bei der Pester Univ. Dr. med., machte von 1841 an auf Staatskosten eine wissenschaftl. Reise nach Deutschland, Frankreich, Belgien und England, wurde 1842 zum Primararzt einer chirurg. Abteilung im Allgem. Krankenhause, 1843 zum Privatdozenten und später zum Prof. ord. an der Wiener Hochschule und Hofrat ernannt. 1848 setzte er die von ihm schon früher beantragte Trennung der syphilit. Station durch und wurde 1849 zum Prof. dieser Klinik ernannt. In erstgenanntem Jahre hatte er von Staatswegen eine Reise in den Orient zur Erörterung der Pestfrage und Quarantäne-Reform gemacht und veröffentlichte darauf: »Zur Pest- und Quarantänefrage«. Bemerkungen mit Beziehungen auf die Schrift: »Beiträge zur Geschichte der oriental. Pest. Von Max Heine« (Wien 1848), worin er eine Revision des Pestpolizeigesetzes 1837 und eine radikale Reform des Quarantänewesens, nach gründlichem Studium der Pest an Ort und Stelle, beantragte. Seine nun folgenden Schriften beschäftigten sich teils mit der Syphilis und deren Behandlung, teils sind sie der Balneologie und Klimatologie, für welche er sich ebenfalls lebhaft interess., gewidmet. 1867 erhielt erden Adel mit dem obengenannten Prädikat, 1870 wurde er in den erbländ. Ritterstand erhoben. Nachdem er 1881, dem Altersgesetz gemäss, seinen Lehrstuhl aufgegeben hatte, starb er auf einer Reise in Italien, zu Padua, 1. Febr. 1883. S.'s Name ist für Wien unauslöschlich mit der Lehre von der Syphilis und deren Behandlung verbunden, indem seiner Energie und Beharrlichkeit allein die Schaffung einer Musterabteilung für die Behandlung jener Krankheit zu danken ist. Seine spez. schriftstellerischen Leistungen sind ausführlich bereits in der[1594] älteren Quelle gewürdigt und können daher hier übergangen werden.