Felsing, Frau Helene

[210] *Felsing, Frau Helene, Ps. Helene Pichler, Berlin, W. 30, Motzstrasse 12, wurde am 20. Dezember 1848 in dem Städtchen Grund a. Harz geboren, wo ihr Vater, der sich, obwohl Autodidakt, weit über die engeren Grenzen hinaus einen Namen als tüchtiger Naturwissenschafter erworben, erster Lehrer war. So baute sich auch ihre Erziehung auf naturwissenschaftlicher Grundlage auf. Beim Ausbruche des deutsch-französischen Krieges widmete sie sich aus innerem Triebe dem Berufe der Krankenpflege, kam nach einer Lehrzeit als Diakonissin zuerst nach Frankreich, fand aber nach den ersten Schlachten in den Lazaretten der Heimat Verwendung. Sie erhielt für treue Pflichterfüllung das eiserne Kreuz für Frauen, das Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen und auch die Kriegsdenkmünze für Nichtkombattanten. Weihnacht 1891 sandte die Kaiserin Augusta »der jüngsten der treuen freiwilligen Pflegerinnen« das goldene Kreuz. Bald darauf heiratete sie den Schiffskapitän Pichler und begleitete denselben 8 Jahre lang auf seinen Reisen durch fast alle Oceane, lernte die meisten Küstenländer und ihre Bevölkerung kennen. Bei einem Schiffsbrande erhielt ihr Gatte schwere Verletzungen, denen er nach einem 12 monatlichen Krankenlager auch erlag. Während dieses Jahres versuchte sie sich zum erstenmale in der Schriftstellerei, und fanden ihre ersten Novellen und Aufsätze in der »Gartenlaube«, »Vossischen Zeitung« und »Guten Stunde« Aufnahme. 1887 siedelte sie ganz nach Berlin über. In diese Zeit fallen auch ihre Vortragsreisen, die sie, vielfacher Aufforderung folgend, durch Deutschland und Österreich unternahm, um das Interesse und das Verständnis für die See und das Seeleben zu stärken und zu fördern. Als Anerkennung verlieh ihr der Herzog Maximilian von Bayern die »Grosse Medaille für Kunst und Wissenschaft.« Ende 1887 gab sie Werbung von Dr. Otto Felsing nach, an dessen Seite ihr ein neues Leben voll edler Arbeit und künstlerischer Genüsse aufgegangen ist.

Werke s. Helene Pichler.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 1. Berlin, 1898., S. 210.
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