Oehmke, Frau Henny

[100] *Oehmke, Frau Henny, geb. Krollmann, Berlin SW., Teltowerstrasse 27. Am 23. September 1857 in Oldenburg als einzige Tochter musikliebender Eltern geboren, erhielt sie bereits im 5. Jahre Klavierunterricht. Der frühe Tod beider Eltern machte allen hochstrebenden Plänen von Künstlerehren und -Freuden ein Ende[100] und führte H. nach Berlin, wo sie sich zur Klavierlehrerin auszubilden begann. Sie lernte dann den Stenographen Georg Oehmke kennen, mit dem sie sich 1882 vermählte. Die schweren Existenzsorgen und Kämpfe, die sie in ihrer Studienzeit durchzukosten hatte, veranlassten sie, über Erwerbsarten für Mädchen nachzudenken, die eine weniger kostspielige Vorbildung erforderten, als der Beruf einer Musiklehrerin. Mit der Veröffentlichung dieser ihrer Vorschläge: »Die Klavierstimmerin«, »Die Stenographin«, »Die Uhrmacherin«, »Die Blumenmacherin« in verschiedenen Frauenzeitungen, begann ihre Schriftstellerlaufbahn. Ihre ersten Erzählungen veröffentlichte sie auf Wunsch ihres Mannes in stenographischer Schrift. Diese fanden soviel Anklang, dass bereits der vierte Band ihrer stenographischen Novellenbibliothek erscheinen konnte. Ausser vielen kulturgeschichtlichen und musikwissenschaftlichen Aufsätzen im »Daheim« veröffentlichte sie eine Reihe von Erzählungen im »Neuen Blatt«, »Quellwasser« u.s.w., ferner in der »Kreuzzeitung« und anderen Tageszeitungen. Ihr letzter grosser Roman ist im »Berliner Tageblatt« erschienen. Von ihren Kompositionen erschien der »Linawalzer« bei Fischer, Berlin, Alexanderplatz.

‒ Allein durchs Leben. Novellen. Berlin 1898, Verlag des christlichen Zeitschriftenvereins.

‒ Frau Magdalena. Rom. Berlin 1898, Rudolf Mosse.

‒ Im Bannkreis der Pflicht. Rom. Mannheim 1898, Bensheimer. U. d. Presse.

‒ Novellen. 1.–4. Bd. In Stolzescher Stenographie hrsg. von G. O. 8. Berlin G. Oehmke. à 1.–; geb. à nn 1.50

1. Schwarz u. rosig. Die Erbschaft der Tante. (56) 1889.

2. Eva Normann. (80) 1891.

3. Unter Blumen u. anderes. (59) 1894.

4. Aus unsern Tagen. (72) 1896.

Bd. I u. II sind vergriffen.

‒ Vier Novellen. Breslau 1898, S. Schottländers Novellenbibliothek »Unterwegs und Daheim«. U. d. Presse.

Quelle:
Pataky, Sophie: Lexikon deutscher Frauen der Feder Bd. 2. Berlin, 1898., S. 100-101.
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