VIII, 89. [709.] An Indra.

[517] Indra ist redend eingeführt in der ersten Hälfte des ersten Verses und in Vers 4 u. 5.


1. »Leibhaftig komm' ich zu dir, vorne schreitend

und hinter mir, da gehen alle Götter«;

Wenn du, o Indra, meinen Theil mir schenkest,

dann wirst mit mir du Heldenthaten wirken.

2. Ich schenke dir zuerst den Trank des Methes,

dein Antheil sei gesetzt, gebraut der Soma;

Genosse seist du mir zu meiner Rechten;

Dann woll'n wir beide viele Feinde tödten.

3. Nach Gut verlangend bringt nun euer Loblied

dem Indra, wenn die Wahrheit anders wahr ist;

»Es ist kein Indra«, also sagen manche,

»wer sah ihn denn? was sollen wir ihn preisen?«

4. »Hier bin ich, Sänger, sieh mich an, hier steh' ich;

die Wesen alle übertreff' an Macht ich;

Mich kräftigen des heil'gen Werkes Bräuche,

zerschmetternd schmettre ich die Wesen nieder.[517]

5. Wenn mich bestieg des heil'gen Werks Verlangen,

der einsam auf des Himmels Höh' ich sitze,

Dann sprach mein Geist zum Herzen diese Worte:

»die Freunde mit den Kindern rufen laut mich.«

(6-12. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 517-518.
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