X, 133. [959.] An Indra.

[407] 1. Auf, diesem Indra singet schön

ein Lied, das alles überholt,

Der Raum uns schafft im Schlachtgewühl,

der Feinde schlägt in Kampf und Streit,

Sei du es, der uns Kraft verleiht;

zerreissen soll den anderen

Die Sehne, die den Bogen spannt.

2. Die Ströme gossest du herab

zur Erde, schlugst den Drachen todt,

Du, Indra, bist's, dem keiner trotzt;

du erntest reichlich alles Gut,

Drum halten wir uns fest an dich;

zerreissen soll den anderen

Die Sehne, die den Bogen spannt.

3. Bald schwinde hin der Bösen Schar

und unsres Gegners Pläne all',

Die Waffe wirfst du auf den Feind,

der uns, o Indra, tödten will;

Du schenkst uns Gut nach deiner Huld;

zerreissen soll den anderen

Die Sehne, die den Bogen spannt.[407]

4. Das Volk was, Indra, um uns her

voll Mordlust feindlich uns bedroht,

Das stürze unter deinen Fuss,

du bists, der siegreich es verjagt;

Zerreissen soll den anderen

die Sehne, die den Bogen spannt.

5. Wer, Indra, uns zu schaden sucht,

sei fremde er, sei er verwandt,

Die Kräfte dessen tilge aus,

und sei dem hohen Himmel gleich;

Zerreissen soll den anderen

die Sehne, die den Bogen spannt.

6. Wir, Indra, sind dir treu gesinnt,

an deiner Freundschaft halten wir;

Führ du uns auf des Rechtes Pfad

durch alles Leid und Ungemach;

Zerreissen soll den anderen

die Sehne, die den Bogen spannt.

(7. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 407-408.
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