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[463] 30. Dieser Vers hat gewiss zu dem Liede K. gehört; aber seine Lesart ist ganz verderbt, wie nicht nur der mangelhafte Sinn, sondern auch das Versmass bekundet, da an dieser Stelle durchaus eine Gājatrī zu erwarten war. Durch Entfernung der Worte paraçúr und cid, von denen das erste Glosse sein könnte, würde man das Versmass herstellen können; aber dann müsste man dem Sinne durch weitere Conjecturen aufhelfen, die sich aber nicht mit einiger Sicherheit machen lassen. Ueberdies wäre es besser evá als Glosse zu cid zu entfernen, statt dieses letztern. So wie der Vers lautet, bleibt er sinnlos. Den Worten nach würde er so lauten:


30. Des sich nicht duckenden [?Indra?] Beil hat diesen erreicht; riesle her, o Gott Soma; auch den Maulwurf sogar riesle her.


31. 32. Diese beiden Verse sind ohne Zweifel dem Schlusse der Sammlung von späterer Hand hinzugefügt und beziehen sich auf die ganze vorhergehende Sammlung. Sie finden sich auch in SV., II, 5, 2, 8, 1. 2 vermehrt um vier noch spätere Verse.


31. Wer die von dem Pavamāna [dem rieselnden Soma] handelnden Verse liest, die von den Sängern zusammengebrachte Essenz, der geniesst alles Reine, was vom Matariçvan schmackhaft gemacht ist.

32. Wer die von dem Pavamāna handelnden Verse liesst, die von den Sängern zusammengebrachte Essenz, dem lässt Sarasvati Milch, Schmelzbutter, Honig, Wasser strömen.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 463.
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