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[1205] Genua, Anfang April 1883
Wollen Sie nicht ein wenig mit lachen, hochverehrte Freundin? Ich lege eine Karte bei, vom Verfasser jenes Briefes. – Erwägen Sie doch, es ist gegen das Ende des neunzehnten Jahrhunderts! Und der Schreiber ist ein anscheinend vernünftiger Mensch, ein Skeptiker – fragen Sie nur meine Schwester![1205]
Es ist eine wunderschöne Geschichte: ich habe alle Religionen herausgefordert und ein neues »heiliges Buch« gemacht! Und, in allem Ernste gesagt, es ist so ernst als irgendeines, ob es gleich das Lachen mit in die Religion aufnimmt. –
Wie geht es Ihrer Gesundheit? Ich war im Ausgange des Winters schlimm daran: ein heftiges Fieber hat mich fast fünf Wochen gequält und ans Bett gefesselt. Wie gut, daß ich allein lebe! –
Nicht wahr, Sie heben mir die beiden Kuriosa auf oder senden Sie gelegentlich zurück? Bis zum 25. bin ich (was ich im Grunde sehr bin) noch Genuese.
Von Herzen Sie verehrend Nietzsche
Die Bemerkung auf der Mitte der Karte ist gut. – In der Tat habe ich das Kunststück (und die Torheit) »begangen«, die Kommentare eher zu schreiben als den Text. – Aber wer hat sie denn gelesen? Ich meine: jahrelang studiert? Ein einziger, so viel ich weiß: dafür hat er nun auch seine Freude am Texte.
In Deutschland fand ich voriges Jahr die Oberflächlichkeit des Urteils bis zu dem Punkte des Blödsinns gereift, daß man mich mit Rée verwechselte. Mit Rée!!! Ich meine, Sie wissen, was das sagen will –!!
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