Zwölftes Kapitel.

[104] 1. Nun folgt die Busse dessen, der die Keuschheit verletzt hat.

2. Beim Neumonde soll er auf einem Kreuzwege einen Esel100 als Opferthier schlachten.

3. Der Nirṛĭti opfere er ein Kochopfer.

4. Im Wasser geschieht das Opfer der Schnitte.101

5. Auf dem Erdboden das Kochen des Thieropferkuchens.

6. Das Fell des Thieres legt er sich um.

7. Einige sagen: mit dem Schwanze nach oben.

8. Ein Jahr lang gehe er betteln, seine That verkündend.

9. Eine andere Busse ist: Er opfert zwei Butterspenden mit den Sprüchen; »O Kâma! ich bin unkeusch gewesen, unkeusch bin ich gewesen, o Kâma! Dem Kâma Svâhâ!«[104] – »O Kâma, ich habe Uebel gethan, Uebel gethan habe ich, o Kâma! Dem Kâma Svâhâ!«102

10. Dann verehrt er (das Feuer) mit dem Verse: »Es mögen mich benetzen die Maruts, benetzen Indra und Bṛĭhaspati; es benetze mich dieses Feuer mit Kindern und mit Reichthum!«

11. Dies ist die ganze Busse.

100

Kâty. Çr. 1, 1, 13. Gaut. 23, 17. 18. Mn. 11, 118. Yâjn. 3, 280.

101

Kâty. Çr. 1, 1, 15, 16.

102

TA. 2, 18. AS. 7, 33. Mn. 11, 119. Yâjn. 3, 282.

Quelle:
Indische Hausregeln. In: Abhandlungen der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft, Band 6. Leipzig 1878, S. 104-105.
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