Belemniten

[512] Belemniten (Belemnites Lam., Helmintholithi, Dactyli marini), Versteinerungen einer Familie der Cephalopoden, nur aus einer Gattung, aber vielen Arten bestehend, die alle, ohne Ausnahme, ausgestorben sind. Die fossilen Überreste, welche man[512] setzt noch von ihnen findet, waren unstreitig innere, en Sepienknochen analoge Schalen, die ursprünglich aus 3 Theilen bestanden, u. zwar a) der spitzen, kegelförmigen, spindelförmigen, cylindrischen od. fingerförmigen Scheide, die in der Regel ans Faserkalk vorsteht, dessen Fasern symmetrisch, fast rechtwinkelig auf die Achse gestellt sind. An ihrem oberen Ende ist sie mit der Alveole, einer kegelförmigen Höhlung versehen, die b) den Alveoliten umschließt, der aus vielen concaven, von einem randständigen Sipho durchbohrten Scheidewänden besteht; c) zwischen den Alveoliten u. der Scheide lag ursprünglich eine sehr dünne, hornige Schale, die sich trichterartig über den Alveoliten verlängerte u. den Tintenbeutel u. andere Organe aufnahm, aber bei der Versteinerung in der Regel nicht mehr wahrnehmbar ist. Die B. beginnen erst mit der Liasformation, in der sie aber sogleich in ungeheurer Menge auftreten; sie gehen durch die Juraformation u. kommen noch in der Kreideformation vor, um dann auf immer zu verschwinden. Ihre Länge beträgt 1–16 Zoll. Dem Aberglauben dienten sie zu manchem Mißbrauche. Als in Deutschland vorkommende Arten nennen wir Belemnites canaliculatus, giganteus, mucronatus u. paxillosus, letztere die gemeinste, kleinste Art.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 512-513.
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