Blaufärben

[865] Blaufärben. Um Kleiderstoffe blau zu färben, bedient man sich vornehmlich dreier Pigmente: Indigo, Berliner Blau u. Blauholz; alle übrigen noch wohl zum B. tauglichen Pflanzensäfte kommen selten zur Anwendung. Baumwolle wird gewöhnlich mit Eisenbeize gebeizt u. mit Blutlaugensalz ausgefärbt (vgl. Kattundruckerei); Wolle wird mit Kaliumeisencyanid (rothes Blutlaugensalz, blausaures Eisenoxydkali) gefärbt u. erhält dann die unter dem Namen Bleu de France bekannte Farbe, welche zwar brillanter als Indigo erscheint, aber von scharfer Seife leidet. Das Färben mit Blauholz geschieht, nachdem die zu färbenden Stoffe vorher mit einem essig- od. schwefelsauren Kupferoxyd gebeizt sind. Soll Seide mit Berliner Blau (Bleu Raymond) gefärbt werden, so muß sie zuvor eine Beize von salpetersaurem Eisenoxyd erhalten; bei der Indigofärbung bedient man sich der sogenannten süßen Composition, die durch Auskochen wollener Lappen, welche den Farbestoff des Indigos aus einer kochenden Lösung desselben aufgenommen haben, darstellt.

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Pierer's Universal-Lexikon, Band 2. Altenburg 1857, S. 865.
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