Chaptalisiren

[863] Chaptalisiren, das nach Chaptal (s.d.) in Weinländern häufig angewendete Verfahren, den Wein reicher an Alkohol zu machen. Es besteht darin, daß man dem Moste Zucker zusetzt, der bei der Gährung sich in Alkohol u. Kohlensäure zersetzt. Insofern schwache Weine durch dieses Verfahren, bei dem sich keine schädlichen Nebenproducte bilden, wesentlich verbessert werden, ist das Ch. nicht unter die Weinverfälschungen zu rechnen. Gall in Trier modificirt das Ch., indem er neben dem Zucker auch Wasser dem Moste zusetzt, wodurch die Säuremenge auf eine größere Masse sich vertheilt u. dadurch relativ kleiner wird. Letzteres Verfahren heißt das Gallisiren (s.d.).

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 3. Altenburg 1857, S. 863.
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