Gelatīna

[96] Gelatīna (lat.), Gallerte; z.B. G. Whartoniāna (Wharton'sche Sulze), die die Nabelschnurscheide ausfüllende gelatinöse Masse; G. de lichene cum kinakina (Gelatine au quinquina), s.u. Chinagallerte. Daher Gelatinisiren, zu Gallerte werden. Gelatinös, gallertartig. Gelatina-Hülsen, Käpselchen von Gelatine zur Einhüllung von Medicamenten, die sonst durch ihren unangenehmen Geschmack schwer zu nehmen sind. Gelatinetafeln, papierähnliche Platten aus Hausenblasenleim. Man braucht sie zum Durchzeichnen beim Übertragen von Zeichnungen, zum Abdruck von Kupferstichen u. Holzschnitten, auch um von Münzen scharfe Abdrücke zu nehmen, wobei man sie auf der einen Seite stark mit Wasser benetzt, mit dieser Seite auf die Münze legt, mehrere Lagen Fließpapier darüber breitet u. mit einer Siegelpresse od. einem Schraubestock zusammendrückt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 96.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: