Griqua

[655] Griqua, Mischlingsvolk von Hottentotten u. Europäern in Südafrika, wohnte ehemals zwischen dem Cap u. dem Garib, wanderte aber zu Ende des 18. Jahrhunderts, von den Colonisten gedrängt, aus u. zog nach Osten u. Norden. Der eine Theil setzte sich auf dem Plateau um die Karreeberge fest u. sammelte sich zu Amandelboom u. Schietfontyn in geordnetem Gemeinwesen, wurde sodann der Capcolonie einverleibt u. steht unter dem Civilcommissär von Beaufort. Der andere Theil ging über den Garib u. gründete 1812 einen kleinen Freistaat, der in Andries Waterboer seinen Gesetzgeber fand u. Griquatown (ehemals Klaarwater genannt), einen Ort von 400 Ew., zum Hauptort hat. Von da aus verbreiteten sie sich auch auf dem rechten Ufer des Nu Garib, wo sie die Ortschaften Philippolis, Rama, Backhouse u. Grootfontyn anlegten. Auch hier bedrängt, begannen sie von Neuem zu wandern, haben in einzelnen Abtheilungen die große Wüste Kalohari durchzogen u. sind nach Nordosten bis über den Ngami-See hinaus am Teoge aufwärts nach Libebe gewandert.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 655.
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