[833] Hackerling (Häcksel), zerkleinertes Stroh u. Heu. Für Pferde muß er am kürzesten geschnitten werden, für Schafe braucht er weniger fein, für Rindvieh kann er grob sein. Früher geschah das Häckerlingschneiden mit dem Beile, später auf der Häckerlingslade u. Häckerlingsmaschine. Man kann diese Geräthe in drei Abtheilungen bringen: a) Strohstühle od. Häckerlingsladen, sie sind so gebaut, daß ein senkrecht schneidendes, von der Hand geführtes Hebelmesser das durch Hand u. Fuß vorwärts geschobene Stroh halb schneidend, halb sägend zerkleinert; Häckerlingsmaschinen. bei welchen die senkrecht schneidenden Messer in einem großen Schwungrade eingesetzt sind, u. wo das Stroh durch Vermittlung der bewegenden Kraft zugleich mittelst einer mechanischen Vorrichtung fortwährend unter die Messer geschoben wird (Lester'sches System); c) Häckerlingsmaschinen, wo eine durch zwei mit einer Achse verbudenen Ringe gebildete Trommel zwei od. mehrere schräge, in dem Umfange der Trommel gekrümmte Messer trägt; diese verkleinern dicht vor der Mündung der Lade das Stroh etc. in senkrechter Richtung (Baßmore'sches System). Von einer guten Häckerlingsmaschine verlangt man, daß sie sich zum Schneiden feineren u. gröberen H-s stellen läßt Gute Häckerlingsmaschinen sind die Hebelhäckerlingsmaschinen, die verbesserte amerikanische Deunesche, Gurrett'sche, Richmond'sche, schottische, Cornessche, Garderer'sche, von Maeles'sche. Der H. muß ganz trocken entweder in dem Futterkasten od. in einer lustigen Häckerlingskammer aufbewahrt werden. Häckerling streuen, alte Sitte, daß der Braut, deren Ruf bescholten ist, am Abend vor der Hochzeit vor das Haus, od. von da bis zur Kirche Häckerling gestreut wird. Gleiches geschah sonst einer verlassenen Geliebten an dem Tage, wo der ungetreue Liebhaber Hochzeit hielt.