Kageneck

[219] Kageneck, ein der Katholischen Confession folgendes, aus einer der ältesten ritterbürtigen Familien des Elsasses stammendes Geschlecht. Die Ruinen des alten Stammschlosses Kageneck, welches Mitte des 13. Jahrh. zerstört wurde, sieht man noch jetzt unweit Kolmar. Die Familie wandte sich nach Strasburg, wo sie zu den ersten Würden gelangte, u. ist gegenwärtig in Baden (Oberrheinkreis) mit den Grundherrschaften Munzingen, Bleichheim, Stegen u. Unter-Ibenthal angesessen; sie wurde 1671 in den Freiherrn u. 1771 in den Grafenstand erhoben. Ihr ältester Ahn, Ritter Claus, lebte um 1150; seine spätern Nachkommen theilten sich in mehrere Linien, von denen nur noch die Reimboldische blüht. Berühmt ist: 1) Freiherr Heinrich Hermann, war Landcomthur des Deutschen Ordens, später in kurpfälzischen Diensten Statthalter des Herzogthums Naumburg, Geheimer Conferenzminister u. zuletzt Obersthofkammerpräsident u. st. 1744; jetziger Chef ist: 2) Graf Heinrich, Sohn des 1829 verstorbenen Grafen Heinrich, geb. 1798, Besitzer des 1726 gestifteten Familienfideicommisses zu Freiburg im Breisgau, welches die obengenannten Güter umfaßt; ist unvermählt.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 9. Altenburg 1860, S. 219.
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