[571] Kleon, 1) Sohn des Kleänetos, eines Gerbers in Athen, setzte das Gewerbe seines Vaters fort u. während er durch seine Leute einen schwunghaften Lederhandel betrieb, wendete er sich selbst der Politik zu u. war Gegner des Perikles; nach dessen Tode, 429 v. Chr., trat er mit Eukrates u. Lysikles als Volksführer auf u. wußte durch Frechheit gegen die ol'garchische Partei, durch gewaltige äußere Beredsamkeit u. Haß gegen die Spartaner sich das Zutrauen des Pöbels zu gewinnen; 427 setzte er nach der Eroberung von Lesbos durch, daß 1000 Männer dort niedergemetzelt wurden. Seine einflußreiche Stellung wußte er bes. zur Verbesserung seiner Vermögensverhältnisse zu benutzen, indem er nicht allein seine großen Schulden bezahlte, sondern auch noch ein bedeutendes Vermögen erwarb, u. um das Volk deshalb zu beschwichtigen, erhöhete er den Richtersold von 1 Obolos auf 3, die Staatskasse aber füllte er durch Begünstigung der Processe u. durch Bedrückung der Bundesgenossen Der Krieg mit Sparta dauerte unterdessen fort; u. da ihm die Belagerung der Insel Sphakteria, welche Nikias leitete, zu lange währte, u. er deshalb tadelnd sich über den Heerführer ausgesprochen hatte, wuree er 425 als Stratege an die Spitze der Armee gestellt. Er nahm den Demosthenes mit sich, u. durch dessen Umsicht gelang die Einnahme der Insel in Kurzem. Als er aber dadurch noch mehr verblendet, auch das Commando des in Thracien gegen die Spartaner kämpfenden Heeres übernahm, verlor er 422 die Schlacht bei Amphipolis u. blieb selbst dabei. Am besten hat den K Aristophanes in der Komödie »die Ritter« geschildert, wo er als paphlagonischer Sklav aufgeführt wird; aber so sehr war K. gefürchtet, daß niemand die Rolle übernehmen wollte, weshalb Aristophanes selbst dieselbe gab; vgl. Athen (Gesch.) III. 2) K, Bildhauer aus Sikyon um 400 v. Chr., berühmt durch seine ehernen Siegerstatuen in Olympia.