Mavalipuram

[28] Mavalipuram (Mahabalipuram), Dorf am Bengalischen Meerbusen im District Chingleput der britisch-vorderindischen Provinz Carnatik. Dabei die sogen, sieben Pagoden, Ruinen von einer ganzen in Felsen gehauenen Stadt, von denen ein Theil vom Meere bedeckt ist, ein Theil sich vom Ufer weit in das Land hinein erstreckt. Diese Ruinen sind wegen der Unwegsamkeit u. Gefahr durch wilde Thiere noch sehr unvollkommen untersucht. Am Ufer ist ein Felsen mit ausgehaunen, großentheils Scenen aus Krischnas Leben enthaltenden Figuren, eine in Felsen gehauene große Pagode, ferner fünf aus Einem Felsen gehauene Tempel mit Riesenfiguren von Thieren. Landeinwärts erheben sich bis zum Scheitel bearbeitete Felsen, welche Säle, Gemächer etc. enthalten. Auf einem Berggipfel ist ein Felsensitz, ein Königsthron. Außer den Felsengrotten gibt es auch eigentliche Mauern aus großen Quaderblöcken u. ganze Hügel von Backsteinen. Die Inschriften sind in einem altindischen Prakritdialekt abgefaßt. Als Gründer nennt die Sage den Maha Bala, den Bruder des Krischna. Ptolemäus erwähnt in dieser Gegend eine Handelsstadt Maliarpha; vielleicht ist sie die nämliche.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 11. Altenburg 1860, S. 28.
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