[258] Milchschorf (Milchborke Ansprung der Kinder, Freisam, Crusta lactea, Achores in facie, Achor s. Impetigo larvalis, Tinea faciei lactea), kleine, anfangs einzeln od. auf einem rothen Hofe beisammenstehende, später zusammenfließende Pusteln auf Wangen u. Stirn, welche in zwei Tagen bersten, eine gelbliche, klebrige, nicht scharfe Flüssigkeit ergießen u. dadurch dicke, bräunlichgelbe, auf rothem Grunde sitzende Borken bilden. Beim Abfallen hinterlassen die Borken eine rothe, nässende Hautstelle, werden bald durch neue ersetzt, u. es geht der Ausschlag zuweilen von den Wangen nach Stirn u. Augen hin, bedeckt eine große Fläche des Gesichtes mit breiten, rissigen Borken; häufig gesellen sich dazu gleiche Ausbrüche am behaarten Kopfe (Tinea muciflua) u. bisweilen sogar an den Extremitäten. Der M. befällt zumeist Säuglinge, bisweilen auch größere Kinder, selbst Erwachsene, rührt von Säurebildung u. einem Überschusse des Nahrungsstoffes her u. wird daher durch säuretilgende u. abführende Mittel geheilt. Früher nahm man Anstand, den M. durch äußere Mittel zu behandeln u. zu heilen, jetzt aber sucht man den immer wieder von neuem Borken erzeugenden Boden durch Kupfervitriollösung in normale Haut zu verwandeln.