Thoneisenstein

[538] Thoneisenstein, ein Gemenge von Thon mit kohlensaurem Eisenoxydul, Eisenoxyd od. Eisenoxydhydrat; man unterscheidet nach der Eisenverbindung, welche in dem T. vorkommen, verschiedene Varietäten, welche aber oft in einander übergehen u. nicht immer scharf von einander getrennt werden können. a) Thoniger Sphäxosiderit, Thon mit kohlensaurem Eisenoxydul, ist dicht, nierenförmig od. plattenförmig, Bruch flachmuschelig u. eben, hart u. fest, gelblichgrau, aschgrau, undurchsichtig, matt, specifisches Gewicht 3 bis 3,:5, findet sich theils in Nieren, theils in Lagern od. einzelnen Schichten in der Steinkohlen- u. Braunkohlenformation, in der Pfalz, im Rheingau, bei Zwickau, Manebach in Thüringen; b) Rother Thoneisenstein, Thon mit Eisenoxyd innig gemischt, dicht, oolithisch, erdig, im Bruch erdig u. matt, roth od. rothbraun gefärbt; findet sich mit dem vorigen zusammen, am häufigsten aber in der Juraformation Englands u. Frankreichs, auch in Württemberg u. Böhmen. In der Nähe brennender Kohlenflötze ist er stängelig abgesondert worden (stängeligerrother T.); ein feinerdiges Gemenge von T. mit Eisenoxyd ist der Röthel; c) Brauner Thoneisenstein, Thon mit Eisenoxydhydrat, ist dicht, im Bruch erdig u. matt, braun, gelblichbraun, ockergelb; findet sich in Lagern von geringer Mächtigkeit mit den vorigen zusammen, zu ihm gehört auch das Bohnerz u. der Raseneisenstein. Der T. liefert ein gutes Material zur Gewinnung des Eisens.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 538.
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