[106] Überfangglas, ein farbiges, mit farblosem od. andersfarbigem Glase überzogenes, gleichsam Plattirtes Glas. Man stellt dasselbe deshalb her, weil manche Farben, z.B. das Rubinroth durch Kupfer in dicken Schichten ganz schwarz aussehen u. nur in sehr dünnen ihre Schönheit zeigen, theils auch nur deshalb, um durch entsprechend tiefes Einschleifen u. Bloßlegen der unteren Schichten eine farbige Zeichnung od. sonstige Verzierungen hervorzubringen. Man hat drei Methoden zur Herstellung von U. a) Man taucht die Pfeife erst in flüssiges farbiges Glas, bläst etwas auf, taucht dann in farbloses Glas u. bläst nun die beiden verschmolzenen Schichten weiter aus; od. man überzieht umgekehrt farbloses Glas mit farbigem; b) (Böhmische Methode), man fertigt aus farbigem Glas starke Stäbe (Zapfen), schneidet beim Gebrauche hinreichend große Stücke ab, befestigt letztere am Hefteisen, läßt sie im Feuer völlig erweichen u. klebt sie an die bereits an der Pfeife befindliche farblose Glasmasse an; dann schlägt man das Hefteisen ab, streicht das farbige Glas so gleichmäßig als möglich (damit nicht dunkle Stellen entstehen) über das farblose aus u. bläst dann beides zusammen weiter aus. c) (Englische Methode), man bläst von farbigem Glas eine länglich kugelförmige Hülle, schneidet sie bei der Pfeife ab, befestigt sie, die Öffnung nach oben, in einem Gestell auf dem Fußboden, u. bläst nun das jetzt an der Pfeife gesammelte farblose Glas in der Hülle aus, so daß es sich innig daran schmiegt u. die beiden Schichten nach dem Wiederanwärmen völlig verschmolzen u. weiter ausgeblasen werben können.