Bremer Garn

[816] Bremer Garn, leinenes Garn, welches die Umgegend von Bremen, bes. das Lüneburgische u. Hannöverische über Bremen nach Holland liefert. Im Osnabrückischen u. Westfalen unterscheidet man beim Leinengarn: a) Schergarn (Löwentgarn), als Kettengarn zum Weben der Löwentlinnen; 1 Stück = 30 Gebind = 1500 Fäden à 31/8 köln. Ellen; b) Moltgarn (Moldgarn), nur zum Schuß brauchbar, feiner u. loser als das Schergarn; 1 Stück = 20 Gebind = 1000 Fäden à 2 köln. Ellen; von den gröberen Sorten (eigentliches Moldgarn) heißen 12 Stück ein Mold, von den feineren (sogen. Bundgarn) 20 Stück ein Bund; c) Vollgarn, seiner u. gleicher als das Moldgarn, 1 Stück = 20 Gebind = 1200 Fäden; 20 Stück = 1 Bund, 1 Faden = 2 köln. Ellen; d) Kaufgarn (Langgarn), gewöhnlich grobes Gespinnst von geringer Güte, 9 Stück 1 Bund, 1 Stück = 24 Gebind = 1200 Fäden, der Faden 2 od. 3 köln. Ellen.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 816.
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