Appenzeller Straßenbahn

[194] Appenzeller Straßenbahn. Von ihr wurde in Betrieb genommen im Jahre 1889 die Strecke St. Gallen-Gais (Baulänge 14∙087 km, Betriebslänge 14∙055 km), im Jahre 1904 die Strecke Gais-Appenzell (Baulänge 5∙434 km, Betriebslänge 5∙560 km). Sie hat 13 Stationen und Haltestellen. Ihre Spurweite beträgt 1 m, 5∙418 km sind mit Zahnstange ausgerüstet, die größte Steigung ist auf Zahnradstrecken 92‰, auf den anderen 45‰, der kleinste Krümmungshalbmesser 30 m. Bei St. Gallen bildet die Trasse einen Halbkreis von 30 m Halbmesser mit gleichzeitiger Steigung von 90‰. Die Bahn besitzt 7 Lokomotiven mit je 2 Triebachsen und Zahnrad, so daß sie sowohl als Adhäsionslokomotiven als auch als Lokomotiven für Zahnradbetrieb verwendet werden können und überdies die engsten Krümmungen durchlaufen, und je 21∙5 t mittlerem Adhäsionsgewicht. Das Anlagekapital betrug im Jahre 1909 3,825.589 Fr., f. d. km 194.929 Fr. Die Betriebseinnahmen erreichten im gleichen Jahre den Betrag von 387.456 Fr. oder 19.371 Fr. f. d. km, 3∙57 Fr. f. d. Nutzkilometer. Die Betriebsausgaben beliefen sich auf 362.842 Fr., 18.141 Fr. f. d. km, 3∙34 Fr. f. d. Nutzkilometer, 93∙65% der Gesamteinnahmen. Die Einnahme f. d. Personenkilometer betrug 6∙75 Cts., f. d. Gütertonnenkilometer 4∙72 Cts.

Anschlüsse: In St. Gallen an die schweizerischen Bundesbahnen, die Bodensee-Toggenburger-Bahn und an die Straßenbahn St. Gallen-Speicher-Trogen. In Appenzell an die Appenzeller Bahn, Mitglied des Verbandes schweizerischer Sekundärbahnen.

Dietler.

Quelle:
Röll, Freiherr von: Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Band 1. Berlin, Wien 1912, S. 194.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika