[140] Christoph Gottlieb Schröter (geb. zu Hohenstein in Chursachsen 1699) verdient als eigentlicher Erfinder des Fortepiano sowohl als auch wegen seiner großen Kenntnisse in der Musik eine größere Auszeichnung, als er vielleicht von seinen Zeitgenossen erhalten [140] hat. – Anfangs studirte er, nachdem er als Kapellknabe und Kreuzschüler vorzügliche Liebe zur Musik gefaßt hatte, Theologie zu Leipzig, ging bald wieder nach Dresden und von hier als Secretair mit einem Baron nach Holland und England, von wo er 1724 zurück nach Jena kam, auch hier theoretisch practische Vorlesungen über die Musik hielt; 1726 wurde er als Organist nach Minden und 1732 nach Nordhausen berufen, wo er 1782 starb. Seiner Erfindung des Fortepiano, wovon er schon 1717 zu Dresden ein doppeltes Modell verfertigte und auch bei Hofe vorzeigte, leider! aber davon nicht den mindesten Vortheil zog, ist unter dem Art. Fortepiano erwähnt worden. Eine andere Erfindung in Betreff der Orgel, wo man ohne Veränderung der Register schwach und stark spielen sollte, wollte ihm ein Mechanicus abkaufen, um sich selbst alsdann für den Erfinder auszugeben; allein Schröters Ehrgeitz ließ dieß nicht zu, und er unterdrückte nun die ganze Erfindung. – Als sehr braver Organist und als musicalischer Schriftsteller – seine Anweisung zum Generalbasse wird mit für die wichtigste gehalten – verdient er noch besonders genannt zu werden.
Uebrigens ist der Name Schröter auch bei mehrern Personen in musicalischer Hinsicht ausgezeichnet: Corona Elis. Wilh. Schröter (geb. zu Warschau 1748), Kammersängerin zu Weimar, war in den Jahren 1764 u. folg. eine vorzügliche Zierde des Leipziger Concerts, so wie sich auch ihr Bruder, Joh. Samuel Schröter (geb. zu Warschau 1750, gest. zu London 1788), Cembalist am Hofe der Königin von England, nicht sowohl als Compositeur, als vielmehr als braver Clavierspieler hervorgethan hat.