[48] Schröter, 1) Johann Hieronymus, Astronom, geb. 30. Aug. 1745 in Erfurt, gest. daselbst 29. Aug. 1816, studierte in Göttingen die Rechte und Astronomie, ward Justizrat und Oberamtmann zu Lilienthal im Herzogtum Bremen und errichtete hier eine Privatsternwarte, die er mit vorzüglichen Instrumenten ausrüstete und auf der er, unterstützt von Bessel und Harding, wichtige Beobachtungen über die physische Beschaffenheit der Planeten und des Mondes anstellte. 1813 verlor er seine Stellung, und seine Sternwarte wurde von den Franzosen niedergebrannt, er zog dann nach Erfurt. Er schrieb: »Selenotopographische Fragmente zur genauern Kenntnis der Mondfläche« (Lilienth. 1791 u. Götting. 1802, 2 Bde.); »Aphroditographische Fragmente zur genauern Kenntnis des Planeten Venus« (Helmstedt 1796); »Kronographische Fragmente zur genauern Kenntnis des Planeten Saturn« (Götting. 1808) und »Hermographische Fragmente zur genauern Kenntnis des Planeten Merkur« (das. 1816). Seine »Areographischen Fragmente« gaben Terby (Brüss. 1873) und v. d. Sande Bakhuyzen (Leiden 1881) heraus. Vgl. Schumacher, Die Lilienthaler Sternwarte (Brem. 1889).
2) Corona, dramatische Sängerin, zu den Frauengestalten des »klassischen Weimar« gehörig, geb. 14. Jan. 1751 in Guben, gest. 23. Aug. 1802 in Ilmenau, Tochter eines Hautboisten, der bald darauf nach Warschau, später nach Leipzig zog, wurde hier vom Kapellmeister J. A. Hiller in Musik und Gesang weiter ausgebildet und trat schon 1765 als 14jähriges Mädchen im Leipziger »großen Konzert« als Sängerin auf. Nachdem die durch ungewöhnliche Schönheit ausgezeichnete Künstlerin hier bis 1777 in Konzerten und im Theater gewirkt hatte, kam sie im folgenden Jahre durch Goethes Vermittelung als Hof- und Kammersängerin der Herzogin Amalia nach Weimar, spielte hier bei den von Goethe veranstalteten Aufführungen auf dem Liebhabertheater der Herzogin eine Hauptrolle (sie war die erste Darstellerin der »Iphigenie« und die erste Sängerin des »Erlkönig«), zog zich dann, nach der Aufhebung des Liebhabertheaters, von der ausübenden Kunst und dem Hof zurück und war als Lehrerin in Gesang und Zeichenkunst, als Komponistin und Malerin tätig. Ein Heft von 25 Liedern ihrer Komposition erschien in Weimar 1786 (neue Ausg., Leipz. 1907). In Guben wurde ihr 1905 ein Denkmal (von Donndorf) errichtet. Vgl. Keil, Vor hundert Jahren, Bd. 2 (Leipz. 1875); Düntzer, Charlotte v. Stein und Corona S. (Stuttgart 1876); Stümcke, Corona S. (Bielef. 1904).
3) Naturforscher, s. Schröt.