Das National-Institut

[214] Das National-Institut, eine große der Französischen Nation würdige Anstalt, zur Erweiterung und Beförderung der Wissenschaften, welche an die Stelle der ehemahligen Akademie getreten ist, und in Paris ihren Sitz hat. Durch ein Decret des Directoriums vom 20. Nov. 1795 ist das Institut errichtet und am 7. Dec. feierlich eingeweiht worden. Es zählt, außer 24 auswärtigen Mitgliedern, deren Wahl erst nach dem Frieden bestimmt werden wird, 288 ordentliche Mitglieder, wovon die eine Hälfte in Paris wohnhaft, die andere aber aus den Departements erwählt ist. Nach den verschiednen Wissenschaften zerfällt das Institut in drei Hauptclassen. Die erste umfaßt physicalische und mathematische Wissenschaften, die zweite moralische und politische, und die dritte Literatur im allgemeinen und schöne Künste. Jede dieser Classen ist wieder in Unterabtheilungen vertheilt, wovon [214] allemahl eine sechs Mitglieder zählt. Jährlich werden vier öffentliche gemeinschaftliche Sitzungen gehalten. Sonst hat jede Classe einen abgesonderten Versammlungsort im Louvre in den Sälen der ehemahligen Akademie, und besitzt auch eine Bibliothek. Der öffentliche Versammlungssaal ist der ehemahlige Antikensaal im Louvre, und empfiehlt sich durch neue, äußerst geschmackvolle Einrichtungen. Preisaufgaben werden auch ausgetheilt, und jährlich einige Gelehrte auf Kosten des Instituts auf Reisen in und außerhalb Frankreich geschickt, um die Wissenschaften durch neue Beobachtungen zu bereichern. Die zur Unterhaltung des Instituts nöthigen Summen bestimmt jährlich der Rath der 500 nach einer vom Directorium ihm vorgelegten Berechnung.