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Ungarischen Krone

[440] Ungarischen Krone (sacra corona regni hungarici) Erwähnung geschehen, welche aus dem feinsten Golde, Silber und Edelgesteinen zusammengesetzt und mit vielen griechischen Bildern und Inschriften verziert ist. Ueber den Ursprung dieser Krone giebt es sehr vielfache Meinungen Nach der Erzählung der meisten katholischen Schriftsteller soll der Papst Sylvester II., oder vielmehr Benedict VII. dieselbe Stephan dem Heiligen, dem ersten Könige der Ungarn, geschenkt, und damit zugleich ihm die königliche Würde und den Titel: Apostolischer König, [440] aber auch, die Obliegenheit übertragen haben, dem päpstlichen Hofe gehorsam und dankbar zu sein etc. Indessen ist diese Legende längst schon bestritten, und das Resultat herausgebracht worden, daß diese Krone als eine griechische Arbeit von einem griechischen Kaiser und zwar von Michael Ducas herrühre, welcher sie für die zur Zeit des Königs Salomo von Ungarn geleisteten Dienste an den Herzog und nachmaligen König Geysa I. geschickt habe. Uebrigens ist von dieser Krone, welche zugleich dadurch, daß sie am Krönungstage, wo der Erbkönig den feierlichen Eid ablegt, gleichsam das Bundeszeichen abgiebt, eine gewisse Ehrfurcht erhält, so viel gewiß, daß sie zwei verschiedene Bestandtheile hat, wovon der eine, die Vasis, eine offene Reifenkrone und von griechischer Arbeit ist, der andre aber den hemisphärischen Obertheil ausmacht, welcher, von lateinischer Arbeit, in jene griechische Krone eingefaßt ist, und die Bildnisse von dem Heiland und von 8 Aposteln enthalt. (die genaueste und beste Abbildung davon findet sich im Jos. Koller Comment.: de sacra regni Ungariae corona, Fünfkirch, 1801.) Auch hat diese Krone mehreremal das Schicksal gehabt, entwendet zu werden, wo dann die Ungarn mit außerordentlichem Eifer und Aufwand um die Wiedererlangung sich bemüht haben. Sie wird zu Presburg in einem besondern Behältniß aufbewahrt und es sind besonders zwei Kronhüter dazu bestellt.