Eiserne Krone

[592] Eiserne Krone, 1) die aus einem 3 Finger breiten Goldstreifen, welcher inwendig mit einem schmalen Eisenstreifen (daher der Name) besetzt ist, bestehende, mit Edelsteinen besetzte Krone ohne Zacken, welche die longobardische Prinzessin Theodelinde 593 n.Chr. zur Krönung ihres Gemahls Agilolf verfertigen ließ. Auch die nachfolgenden longobardischen Könige, Karl der Große, Otto der Große, 1805 Napoleon u. Kaiser Ferdinand J. 1838 wurden mit derselben zu Königen von Italien gekrönt. Erst nach Karl dem Großen entstand die Sage, daß der eiserne Streif, der inwendig in der Krone liegt, aus einem der Nägel, womit Christus gekreuzigt worden, geschmiedet sei. Nach ihr benannte Napoleon 1805 2) den Orden der Eisernen Krone (Ordine della corona di ferro). Derselbe sollte aus 500 Rittern, 100 Commandeurs u. 20 Dignitären bestehen, die 300,700 u. 3000 Lires jährliche Einkünfte beziehen sollten. Decoration: die E. K. mit der Umschrift: Dieu me l'a donnée, garde à qui y touchera od. italienisch: Dio me la diede, guai à chi la tocca), die an einem orangefarbenen, an den Ecken grünen Bande, von den Rittern von Silber, von den Commandeurs von Gold auf der linken Brust, von den Dignitären um den Hals getragen wurde. 1815 bestätigte der Kaiser von Österreich diesen Orden als Civil- u. Militärorden, änderte ihn aber am 12. Febr. 1816 dahin um, daß über der Eisernen Krone der kaiserliche doppelte Adler mit dem Buchstaben F u. der Jahreszahl 1815 angebracht ist, u. daß er an einem goldgelben, blau eingefaßten Bande getragen wird. Die 1. Klasse trägt einen Stern mit der Inschrift: Avita et aucta. Die Zahl der Ritter wurde bis auf 20 für die erste, 30 für die zweite u. 50 für die dritte Klasse beschränkt. Die Soldaten u. Unteroffiziere tragen die E. K. als Medaille, auf der einen Seite einen Degen, auf der anderen die Inschrift: Pro virtute militari.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 5. Altenburg 1858, S. 592.
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