[152] Aurōra, im Griechischen Eos, d.h. die Glänzende, nannten die Alten die Göttin, welche sie in der Morgenröthe zu erblicken glaubten. Sie war, der Sage zufolge, die Tochter Hyperions und der Theia, die mit strahlendem Gewande, die Rosenfinger erhoben, auf goldnem Throne ruhend oder von Rossen, die ein feuriger Schimmer umfließt, fortgezogen, die Ankunft des Phöbus Apollo verkündete, wenn er in seinem Sonnenwagen den Tag über die Erde hinausführt. Ihren Augen ließ man als Thränen über den Tod ihrer Söhne, des Königs Memnon in Ägypten und Emathion in Athiopien, den Thau entquellen. Auch war sie die Mutter des Zephyrus, Boreas und Notus, welche, Kühlung wehend, in ihrer Nähe weilen.