[35] Ägypten. An der nordöstl. Grenze von Afrika stürzt der Nil, nachdem er Abyssinien und Nubien durchströmt, über mächtige Felsmassen herab in ein tieferes Thal, welches, mehrfach gekrümmt, oft nur zwei bis drei Meilen breit, weithin nach N. zieht, bis es sich allmälig erweitert und zuletzt in eine weite Fläche übergeht, durch die der Nil dem mittelländ. Meere zufließt.
Dieses Land ist Ä., von den Eingeborenen Chemi genannt; das ganze ägypt. Nilgebiet hält kaum 800 ! M.; viel größer ist das dürre, zu beiden Seiten, rechts bis zum rothen Meere hinlaufende Berg- und Steppenland, worin sich nur einzelne fruchtbare Strecken Landes, Oasen genannt, befinden. Dem Nil, der mit schöpferischer Kraft eine reiche Lebensfülle über das ganze Land ergießt, verdankt Ä. zum Theil sein Dasein; denn nicht nur ein Theil Unterägyptens, wegen seiner dem. griech. Buchstaben Δ ähnlichen Gestalt Delta genannt, ist aus dem Geschiebe des Stromes entstanden, das an seinen Mündungen sich anhäufend den Meeresfluthen entstieg, sondern über das ganze Land hat er auf dem mit dem röthlichen Sande der Wüste bedeckten Kalkfels eine sich allmälig erhöhende Schicht fruchtbarer Dammerde abgesetzt. Mächtiger als die meisten Ströme der heißen Zone ergießt sich der Nil alljährlich vom Ende des Mais bis zum Sept. über das Land; alsdann erscheint dasselbe wie ein weites Meer, aus welchem Städte und Dörfer wie Inseln hervorragen. Wenn aber die Wasser in ihre Ufer zurücktreten, so blüht aus dem düngenden Schlamme das üppigste Pflanzenleben auf, und das Nilthal ist einem herrlichen Garten gleich. Außer der merkwürdigen, den alten Ägyptern heiligen Lotusblume u.s.w. gedeihen hier alle Getreidearten, Reis, Hirse, Südfrüchte, Zuckerrohr, die Papierstaude und die köstlichsten Gartengewächse, auch Wein, Taback und Indigo; Öl- und Maulbeerbäume, sowie die Baumwollenstaude werden mit immer größerm Erfolg angepflanzt. In diesen Erzeugnissen beruht auch des Landes Reichthum; denn Metalle hat es gar nicht und an Brennholz ist großer Mangel. Die Thierwelt ist zahlreich; außer den gewöhnlichen europ. Hausthieren und dem Kameele und Dromedare, leben in den Wüsten Gazellen, Zebras, Giraffen, Löwen, Schakals und Strauße, in Oberägypten das Krokodil, das Nilpferd, und am Nil viele Geier und Störche, der Ibis, der Reiher, das Ichneumon und eine Menge Schlangen und Eidechsen. Ä. ist der Sitz einer uralten Cultur und kein anderes Land der Erde hat einen solchen Reichthum an Denkmälern derselben. Trümmer von Städten, Palästen, Tempeln, Spuren von Kanälen, von künstlichen Grotten und Seen, Pyramiden, Obelisken, Sphinxe, Säulen und Statuen, Gräber und Mumien, mit Hieroglyphen bedeckt, treten uns überall entgegen als stumme Zeugen eines längst vorübergegangenen Lebens voll Thaten und Herrlichkeit. Die Bevölkerung des alten Ä.'s war ein abgebleichtes Negervolk, mit dem sich später Einwanderer aus Ostindien und zum Theil auch aus dem südl. Arabien vermischten. Äthiopische Colonien, dem Laufe des Nils folgend, kamen zuerst über Nubien und das Gebirge in das gesegnete Thal, welches bis dahin nur von Hirten bewohnt war. Das Felsgebirge bot in seinen Klüften und Höhlen den Fremdlingen Wohnungen dar, die sie erweiterten und vervielfältigten, und es blieb dieser älteste Charakter ihrer Baukunst auch in allen den spätern Bauten bemerkbar. Als Oberägypten, wo Theben und Tentyris mit seinem durch den daselbst aufgefundenen Thierkreis berühmt gewordenen Isistempel stand und die Pyramiden sich finden, bevölkert war, da zog sich die anwachsende Volksmenge, dem Nil als Führer folgend, nach Mittelägypten, wo Memphis später zur Hauptstadt des Landes erwuchs, und endlich nach Unterägypten, das mit der Trennung des Nils in mehre Arme beginnt und sich bis zum Mittelmeere erstreckt. Früh stieg das Volk zur Gesittung, wozu auch der zahlreiche eingewanderte äthiop. Stamm viel beitrug, indem sich aus demselben die Priesterkaste bildete, welche durch die natürliche Überlegenheit des Geistes über rohe Kraft bald zu Ansehen und Gewalt [35] gelangte und die ausschließende Bewahrerin gelehrter Kenntnisse wurde. Die älteste Religion der Ägypter war Verehrung von Naturgegenständen und Thierdienst; verehrt wurden vorzugsweise der Apis, ein Ochs, der zu Memphis und Heliopolis einen prächtigen Tempel hatte, der Hund, der Wolf, die Katze, der Ibis, das Krokodil und der Ichneumon. Durch ihre Beschäftigung mit dem Ackerbau und dem Einfluß der Gestirne auf denselben mögen sie zur Verehrung des Nils, der Sonne, des Mondes und der Sterne gekommen sein, die sie sinnbildlich in Tempeln aufstellten. Doch nach und nach ging von Manchem der ursprüngliche Sinn verloren und nur die Priester blieben im Besitze der Deutung; so wurden aus den alten heiligen Sagen des Volkes Erzählungen, die für uns ewige Räthsel bleiben. Als Gottheiten wurden von den Ägyptern Osiris und Isis, ursprünglich wol als Sonne und Mond, später nach der Deutung der Priester als wirkende und leidende Kraft der Natur, ferner Menes, Serapis, Typhon, Anubis u.s.w. verehrt. Einen wesentlichen Theil des ägypt. Gottesdienstes machten die Orakel aus; am berühmtesten war das des Jupiter Ammon auf einer Oase der libyschen Wüste, das nicht blos den Eingeborenen, sondern auch fernwohnenden Völkern durch seine Priester Rath ertheilte. Allgemein war in Ä. der Glaube an die Unsterblichkeit der Seele, da man aber zugleich eine Wanderung derselben annahm, sobald der Körper verweset sei, so suchte man durch Einbalsamiren denselben gegen Verwesung zu schützen. Vieles aus dem ägypt. Götterdienst ging in den mehrer anderer Völker über, wie denn namentlich auch Griechenland einen Theil seiner Gesittung Ä. verdankt. – Bis auf die Eroberung durch die Perser wurde Ä. durch eingeborene Könige, Pharao genannt, beherrscht, deren Macht aber durch die Priester beschränkt wurde. Das ganze Volk war in sieben Kasten getheilt; es gab eine Kaste der Priester, der Krieger, der gewerbtreibenden Einwohner, der Schiffer, der Rinderhirten, der Schweinehirten und der Dolmetscher. Die mächtigste Kaste, der auch das alte Königsgeschlecht angehörte, waren die Priester; sie dienten nicht blos dem Altar, sondern bekleideten auch alle weltlichen Ämter. Sie waren die einzigen Gelehrten und machten sich als Mathematiker, Astronomen, Ärzte, Geschichtschreiber, Baumeister und Kunstverständige dieses Namens würdig; so bestimmten sie unter Anderm die wahre Länge des Sonnenjahres und setzten den Kalender fest. Doch ihr Ideenkreis war beschränkt, wie denn schon die Bilderschrift (Hieroglyphen) ein Zeugniß ihrer Geistesarmuth ist, und bald blieben sie in Allem stehen. Nach den Priestern war die Kriegerkaste am geachtetsten; ihre Besitzungen waren frei von Abgaben und ihr Sold war bedeutend; aber obgleich von Jugend auf kriegerisch erzogen, bezwang sie doch jeder fremde Eroberer. Die Schweinehirten waren die niedrigste und verachtetste Kaste und durften als Unreine keinen Tempel betreten, wie denn auch der Genuß des Schweinefleisches streng verboten war. Die Gesetze Ä.'s waren größtentheils weise und menschlich; sie beförderten die Bevölkerung, Industrie, gesellige Ordnung, Sanftheit der Sitten, aber auch finstern Aberglauben. Die Strafen waren hart, aber meist wohlberechnet, und die Gerichte feierlich. Jeder mußte über einen ehrlichen Erwerb sich ausweisen; während des ganzen Lebens stand er unter Aufsicht und selbst die Todten wurden feierlich gerichtet. Die Beschneidung war geboten, Bruder und Schwester durften sich heirathen; in allen Kasten, die der Priester ausgenommen, war Vielweiberei erlaubt. Gleichwol hatten die Frauen viele Rechte und eine Art Herrschaft; sie verrichteten die Geschäfte außer dem Hause, während der Mann spann und die Küche besorgte. Die Erziehung der Kinder war größtentheils den Priestern anvertraut; man lehrte ihnen früh Verehrung für das Alter, Dankbarkeit, Mäßigkeit, aber auch Abscheu gegen das Neue und die Fremden. Jeder erlernte das Gewerbe des Vaters und betrieb es nach hergebrachter Weise. Die düstere Gemüthsart der Ägypter vertrug sich nicht mit Freude und Scherz; ja selbst bei ihren Gastmahlen stellten sie eine Leiche zur Betrachtung auf.
Unter den vielen einzelnen Priesterstaaten, die sich im Nilthale in der frühesten Zeit gebildet, waren Theben und Memphis die mächtigsten. Von der Hauptstadt des erstern, dem hundertpfortigen Theben, sind noch viele großartige Überreste bei dem jetzigen Flecken Luxor vorhanden, unter denen sich namentlich die hier abgebildeten Obelisken auszeichnen, deren einer 1833 nach Paris gebracht wurde. In den Sagen des Volkes wurden Menes als der erste König, Busiris, der [36] Erbauer Thebens, Osymandyas, berühmt durch sein Grabmal, und eine Büchersammlung, Uchoreus, dem Memphis seine Entstehung verdankt, und Möris, welcher den See gleichen Namens ausgraben ließ, hoch gefeiert. Joseph's, des Hebräers, Einfluß als Minister in Memphis war schon auf Erweiterung der kön. Macht, doch mit Schonung der Priesterkaste, gerichtet. Auf seinen Rath ward zur Zeit einer Hungersnoth die Leibeigenschaft gegründet, da jeder, um nur zu leben, gern sein Eigenthum und seine Freiheit hingab. Hyksos, ein Anführer arab. Horden, eroberte hierauf Memphis; die Kriegerkaste wurde die herrschende, und mit deren Uebermuth mögen die Auswanderungen von Cekrops und Danaus und der Hebräer unter Moses zusammenhängen. In diese Zeit fällt der Bau der Pyramiden, ewiger Denkmale der Sklaverei des Volkes und der Despotie seiner Könige. Der König Sesostris, um 1500 v. Chr., rang nach der Weltherrschaft und soll seine siegreichen Waffen nach Libyen, Indien und bis ans schwarze Meer getragen haben. Auch werden ihm viele Bauwerke und Staatseinrichtungen zugeschrieben. Um 750 v. Chr. wurde Ä. von den Äthiopiern unter Sabako erobert und ihre Herrschaft dauerte 50 Jahre. Als sie nach der Sage das Land freiwillig verlassen, erhob sich Sethon, der Oberpriester von Memphis, und vereinigte die kön. und priesterliche Würde; der Kriegerkaste nahm er ihr steuerfreies Eigenthum und stellte den Angriffen des assyrischen Königs Sanherib Kriegerscharen aus Handwerkern, Kaufleuten und Ackerbauern gebildet, entgegen. Nach Sethon war das Land unter zwölf Herrscher getheilt, bis Psammetich, unterstützt von griech. Miethtruppen, um 617 v. Chr. sich zum Alleinherrscher aufschwang. Nach einer kurzen Glanzperiode unterwarf der Perserkönig Kambyses das Land seinem Zepter, zerstörte Theben und verpflanzte 6000 Ägypter nach Susiana. Als das Perserreich seinen Untergang gefunden, wurde auch Ä. eine Beute Alexander des Großen, der an der westl. Mündung des Nils eine neue Stadt erbaute, die seinen Namen erhielt. Hier hielten die Ptolemäer ihren Hof, welche nach Alexander's Tod über Ä. herrschten und das Land durch Handel und Seemacht hoben. Ihr Herrschergeschlecht erlosch 30 v. Chr. mit der Königin Kleopatra, und Ä. wurde nun röm. Provinz, bis es 640 n. Chr. die Araber eroberten. Im Anfange des 16. Jahrh. wurde es türk. Provinz, stand aber nie in großer Abhängigkeit von Konstantinopel. Die eigentlichen Herren des Landes waren die Beis der Mamluken, welche die Macht der türk. Paschas vielfach beschränkten. Am Ende des 18. Jahrh. versuchte Frankreich die Eroberung Ä.'s, um durch dieselbe den Untergang der Macht und des Handels der Engländer in Ostindien herbeizuführen. Am 2. Jul. 1798 landete General Bonaparte an den Küsten Ä.'s mit einer auserlesenen und mit Allem reichlich versehenen Armee von 40,000 Mann, die von den ausgezeichnetsten Generalen der franz. Republik geführt wurde. Alexandrien, von Mamluken und Arabern tapfer vertheidigt, wurde im Sturm genommen, die Transportschiffe in dem alten Hafen von Alexandrien in Sicherheit gebracht; die Flotte ging auf der Rhede von Abukir vor Anker und Bonaparte marschirte vorwärts, nachdem er durch Proclamationen verkündet, daß er gekommen, um der Despotie der Mamluken ein Ende zu machen. Die Mamlukenbeis, vorzüglich die zwei mächtigsten Murad und Ibrahim, rüsteten sich zu tapfern Widerstand; am 21. Jul. kam es zu Embabe, Kairo gegenüber, in der Nähe der Pyramiden, wo 23 Beis ihre Scharen versammelt hatten, zur entscheidenden Schlacht. Die Mamlukken wurden vollkommen geschlagen und ihr Lager erbeutet. Am folgenden Tage öffnete die Hauptstadt Kairo die Thore, die Eroberung schien vollendet und der Sieger begann die Verwaltung des Landes zu ordnen. Unterdessen wurde die franz. Flotte vor Abukir am 1. Aug. von den Engländern unter Nelson vernichtet, der Hafen von Alexandrien blokirt und dadurch die Verbindung der ägypt. Armee mit Frankreich abgeschnitten. In Kairo selbst brach ein Aufstand aus, der nur mit Mühe unterdrückt wurde. Um die Rüstungen des Sultans, welcher der franz. Republik den Krieg erklärt hatte, zu hemmen und Ä. gegen Angriffe von Syrien aus zu sichern, beschloß Bonaparte das letztere zu erobern. Er rückte bis zur Ebene von Esdrelon vor, wo am 16. Apr. 1799 die Türken eine vollständige Niederlage erlitten; aber die Eroberung von St. Jean d'Acre, das mit Hülfe der Engländer unter Sidney Smith tapfer vertheidigt wurde, gelang nicht; das Heer litt Mangel an Lebensmitteln, die Pest fing an unter ihm zu wüthen und Bonaparte sah sich zum Rückzug genöthigt. Nachdem er noch einen glänzenden Sieg über den Kapudan Pascha bei Abukir, der hier gelandet, am 26. Jul. erfochten, kehrte er am 26. Aug. nach Frankreich zurück. General Kleber, welcher hierauf den Oberbefehl übernahm und den Großvezier bei Matarieh am 20. März 1800 besiegte, fiel durch Meuchelmord und sein Nachfolger, Menou, war nicht fähig, den vereinten Heeren der Türken und Engländer zu widerstehen, daher räumten die Franzosen, nach abgeschlossenen Capitulationen von Kairo und Alexandrien, im Sept. 1801 das Land. Die militairische Expedition der Franzosen war auch von einer wissenschaftlichen begleitet, welche die Alterthümer, den gegenwärtigen Zustand und die Naturgeschichte Ä.'s sich zur Aufgabe machte; sie bestand aus den ausgezeichnetsten Gelehrten und Künstlern, welche die Ergebnisse ihrer Forschungen in dem Prachtwerk »Die Beschreibung Ägyptens« niedergelegt haben.
Unter den türk. Anführern, welche sich gegen die Franzosen ausgezeichnet, that sich besonders Mohammed Ali hervor; seine Soldaten erhoben ihn zum Pascha, die Pforte bestätigte ihn 1806 als Statthalter und Vicekönig von Ä. und seine weitaussehenden Plane zur Begründung eines unabhängigen Reichs wurden bis jetzt vom Glücke begünstigt. Ä. ist noch gegenwärtig wie in uralten Zeiten in drei Theile eingetheilt: Unterägypten (Bahri), Mittelägypten (Wostani) und Oberägypten (Said), und die Staatseinkünfte sollen über 14 Mill. Thaler betragen. Die gegenwärtige Bevölkerung, über 21/2 Mill., besteht vorzüglich aus Kopten, Nachkommen der alten mit Griechen und Römern vermischten Ägypter, die sich zum Christenthume bekennen, einen eignen Erzbischof in Kairo haben, aus Arabern, die theils als Ackerbauer schon mit andern Einwohnern vermischt sind und Fellahs genannt werden, theils als Nomaden unter eignen Scheiks und Emirs von Viehzucht und auch wol von Raub leben, theils als Mauren (Magrebins) aus der Berberei eingewandert sind und aus Barabras, die mit den Berbern verwandt sind und den südlichsten Theil bewohnen. Außer diesen leben in Ä. Türken, als Beamte, Soldaten und Kaufleute, und viele Griechen, Armenier, Juden, Negersklaven und gewerb- und handeltreibende Europäer. Die herrschende Sprache ist die arabische.
Buchempfehlung
»Fanni war noch jung und unschuldigen Herzens. Ich glaubte daher, sie würde an Gamiani nur mit Entsetzen und Abscheu zurückdenken. Ich überhäufte sie mit Liebe und Zärtlichkeit und erwies ihr verschwenderisch die süßesten und berauschendsten Liebkosungen. Zuweilen tötete ich sie fast in wollüstigen Entzückungen, in der Hoffnung, sie würde fortan von keiner anderen Leidenschaft mehr wissen wollen, als von jener natürlichen, die die beiden Geschlechter in den Wonnen der Sinne und der Seele vereint. Aber ach! ich täuschte mich. Fannis Phantasie war geweckt worden – und zur Höhe dieser Phantasie vermochten alle unsere Liebesfreuden sich nicht zu erheben. Nichts kam in Fannis Augen den Verzückungen ihrer Freundin gleich. Unsere glorreichsten Liebestaten schienen ihr kalte Liebkosungen im Vergleich mit den wilden Rasereien, die sie in jener verhängnisvollen Nacht kennen gelernt hatte.«
72 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Für den dritten Band hat Michael Holzinger neun weitere Meistererzählungen aus dem Biedermeier zusammengefasst.
444 Seiten, 19.80 Euro