[167] Badeschwamm (der), von dem im Hauswesen als Reinigungsmittel so vielfältiger Gebrauch gemacht wird, wächst pilzförmig auf dünnen Stielen an Felsen im Meere, wie die hier gegebene Abbildung zeigt, kommt in den tropischen Gewässern, im arab. und mittelländ. Meere am Häufigsten vor und muß meist durch Taucher mühselig eingesammelt werden.
Aus dem Meere bringt er einen schleimigen [167] Überzug mit, welcher thierischer Natur zu sein scheint und sogleich abgewaschen werden muß, wenn keine Fäulniß eintreten soll. Daher ist auch die Meinung darüber getheilt, ob der Badeschwamm zum Thier- oder zum Pflanzenreiche gehöre. Die Fortpflanzung desselben geschieht durch Auswüchse nach Art der Gewächse. Nachdem man die Badeschwämme ausgewaschen und von den darin sitzenden Muscheln, Steinen und Sand gereinigt, werden sie auf Bindfaden gereiht, getrocknet und sodann nach ihrer Feinheit in vorzugsweise sogenannte Bade- oder Waschschwämme und in Pferdeschwämme sortirt, wie man die gröbern Sorten nennt. Ihre von Natur gelbe und röthliche Farbe wird durchs Trocknen ein helleres und dunkleres Braun, und durch künstliche Bleiche gewinnen sie ein besseres Ansehen. Die Heilkunst benutzt den Badeschwamm, zu Pulver gebrannt, theils innerlich, wie er namentlich einen Bestandtheil des sogenannten Kropfpulvers ausmacht, theils mit Wachs getränkt und gepreßt zum Einlegen in Wunden, welche erweitert werden sollen, wo er dann Preßschwamm heißt. Die in unsern Gewässern vorkommenden Schwämme sind unbrauchbar, weil sie getrocknet zerbröckeln.