[191] Basilĭca, eigentlich Königswohnung, hießen auch die Säulengänge und Hallen, welche sich um dieselben befanden und in denen theils Gericht gehalten, theils Handel getrieben wurde. Später übertrug man im röm. Reiche diesen Namen auf öffentliche, meist prächtige Gebäude von länglich viereckiger Form, die mit Bildsäulen ausgeschmückt waren und deren Dach von mehren Säulenreihen getragen wurde. Sie standen gewöhnlich an den Marktplätzen und in ihnen hielten die Gerichtshöfe ihre Sitzungen, die Bürger ihre Berathungen über das Gemeinwohl und junge Redner ihre Übungen im öffentlichen Vortrage; auch stellte man darin Waaren zum Verkauf aus und schloß, wie jetzt auf den Börsen, Geschäfte ab. Nachdem einigen Christengemeinden solche Gebäude zu ihrem Gottesdienste überlassen worden waren, nannte man nicht nur die ersten christlichen Kirchen Basiliken, sondern behielt auch ihre Form beim Aufbau neuer bei, die sich daher zum Theil in unsern Domkirchen erhalten hat.