Buchweizen

[346] Buchweizen (der), auch Haidekorn genannt, stammt aus dem gemäßigten Asien und wird häufig in sandigen Gegenden angebaut, wo das Getreide nicht gedeihen kann. Man unterscheidet zwei Arten, den gemeinen und den tatarischen Buchweizen, welcher letztere zum Anbau vorgezogen wird. Trotz des Namens sind diese Pflanzen keineswegs den Getreidearten beizuzählen, die der Familie der Gräser angehören, sind aber ebenso wenig Hülsenfrüchte, sondern werden zur Familie der Knöterige gerechnet. Der gemeine Buchweizen wird über einen Fuß hoch, der tatarische noch etwas höher; beide haben rothe krautartige Stengel, herzförmigspießartige Blätter und weiße, blaßroth überlaufene Blüten, welche von den Bienen sehr besucht werden. Die Früchte sind kleine dreieckige Nüßchen, die beim tatarischen Buchweizen mit gezähnten Rändern versehen sind, und enthalten reichliches Mehl, das zu Brot und sogenanntem Haidekuchen verbacken wird, die zwar sehr schwarz ausfallen, aber doch nahrhaft und wohlschmeckend sind. Vielfältig wird auch Grütze, sogenannte Haidegrütze, davon bereitet, auch gibt der Buchweizen ein treffliches Viehfutter.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 346.
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