Bundeslade

[349] Bundeslade hieß bei den Israeliten das heilige Behältniß, in welchem die mosaischen Gesetztafeln als Zeichen des zwischen den Israeliten und Gott, als ihrem unsichtbaren Könige, geschlossenen Bundes, und der Stab Aaron's, des Bruders Mosis, aufbewahrt wurden, der die Hohepriesterwürde desselben dadurch bestätigte, daß er in einer Nacht grünte, blühte und Früchte trug. Die Bundeslade war von Holz, 21/2 Elle lang, 11/2 Elle breit und hoch, in- und auswendig vergoldet und am obern Rande mit einem goldenen Kranze eingefaßt. An den vier Ecken befanden sich vier goldene Ringe, durch welche man vergoldete hölzerne Stangen steckte, wenn sie fortgetragen werden sollte; den Deckel, welcher Gnadenstuhl hieß, zierten zwei goldene Cherubsbilder mit ausgebreiteten Flügeln. Sie wurde im Allerheiligsten der Stiftshütte und später des Tempels aufbewahrt, bisweilen aber als heiliges Panier mit in den Krieg genommen und von Leviten dem Heere dicht verhüllt vorausgetragen, weil nach dem Volksglauben das Berühren oder Anschauen derselben tödtete. Auf diese Art fiel sie einmal in die Gewalt der Philister, die sie jedoch freiwillig zurückgaben, bei der Zerstörung des salomonischen Tempels aber ward auch die Bundeslade vernichtet.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 349.
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